Bin ich hochsensibel? Bin ich empathisch?
Bin ich vielbegabt (Scanner)?

Teste dich hier – und Inspirationen

Da waren schon immer Dinge, die mir im „herkömmlichen“ IQ-Test zu fehlen schienen. Was ist mit emotionaler und sozialer Intelligenz? Künstlerische Intelligenz? Komplexes Denken und Zusammenhänge? Kreativität und Vielseitigkeit? Diese abstrakten Übungen im IQ-Test können doch nicht alles sein??

Es hat mich fast „umgehauen“, als ich mein erstes Buch über Hochsensibilität gefunden und gelesen habe…

„Sensibel“. Wollte ich nicht sein! „Hochsensibel“ – klingt für mich eher schrecklich! (Das Wort finde ich sub-optimal gewählt, aber nun hat es sich so etabliert…). Doch ich merkte immer mehr, dass ich anders ticke und konnte es bis dato nicht verstehen, nicht be-greifen. Mit dem Erkennen hat sich schlagartig mein ganzes Leben, auch rückblickend, verändert!

Ich möchte auch dir hier einige Tests und Einblicke geben, vielleicht sind sie für dich genauso erkenntnisreich und sogar lebens-verändernd wie für mich? Ich habe mich zum ersten Mal so richtig gesehen gefühlt! Ich habe mich das erste Mal selbst verstanden.

Die Auswirkungen auf Kreativität, Vielseitigkeit, Empathievermögen, emotionale Intelligenz auch in hoher Begabung, sowie analytische Fähigkeiten sind viel diskutiert und nicht letztendlich geklärt, aber ich habe den Eindruck, dass es wirklich häufig Zusammenhänge gibt mit der eigenen Empfindsamkeit! So wird es auch in der Literatur beschrieben.

Dieses „Phänomen“, diese Eigenschaft, hochsensibel, reicht bis hinein in Wertvorstellungen (gewissenhaft, ehrlich…), Spiritualität und mehr. Ich habe hier einiges zusammengetragen, inklusive Erklärungen und Tests für dich. Schau mal rein, ob du dich wiederfindest J

 

Verschiedene Tests – und eigene Fragen von mir.

Erkennst du dich?

Auf dieser Seite meiner Website habe ich jetzt gleich hier verschiedene Elemente aus der Forschung zusammengetragen, soweit sie mir begegnet sind. Außerdem habe ich Testfragen aus meiner eigenen Wahrnehmung ergänzt.

(Als Quellen dienen Sylvia Harkes Buch „Hochsensibel – was tun?“, Aussagen der Begründerin Elaine N. Aron, weitere Bücher, Wikipedia und meine eigenen Erfahrungen aus der Berufswelt, zu der es bislang weniger dazu gibt…)

Mir geht es hier weniger darum, eine wissenschaftliche Abgrenzung oder Forschung zu betreiben.

Mir geht es um deine SELBSTERKENNTNIS.

Hochsensibel bedeutet nicht automatisch empathisch oder vielseitig. Dennoch folgen diese Tests hier auch, damit du dir ein umfassendes Bild machen kannst. Denn häufig fällt es zusammen.

Die Tests beruhen auf deiner Selbsteinschätzung (was ebenfalls als wissenschaftliche Methode kritisiert werden kann), aber ich möchte vor allen Dingen, dass du dich selbst mehr verstehst und anders mit deinem Leben umgehen kannst.

Zuletzt kommt die kleine Geschichte vom Löwenzahn und der Orchidee, die ich so großartig finde J

Vor allem glaube ich, dass sich all die hier genannten Themen sehr wohl auch (falls du selbstständig bist oder werden magst) auf dein eigenes Business oder sonst eine glückliche Anstellung und insbesondere dein Marketing auswirken. Und du dabei keine „herkömmliche“ Beratung brauchst. Sondern neue Wege.

Bin ich hochsensibel? Was ist hochsensibel?

Im englischen ist das Wort für hochsensible Person übrigens „Highly Sensitive Person“ kurz HSP, und ließe sich auch als hoch-sensitiv übersetzen.

Elaine N. Aron, Wissenschaftlerin und Begründerin des Begriffs, weißt in der ursprünglichen Forschung darauf hin, dass es um eine angeborene (nicht erlernte) Eigenheit in der sensorischen Verarbeitung geht.

Wörtlich übersetzt nannte sie es „Reiz-verarbeitende Sensitivität“.

Eindrücke aus der Umwelt, die über die Sinne aufgenommen werden (die sich nicht körperlich unterscheiden, also die Sinne sind nicht per se empfindlicher), werden im Gehirn anders verarbeitet. Sowohl die Sensitivität, als auch die Reflektivität als auch die Erregbarkeit sind größer bzw. höher.

Das Gehirn verarbeitet die Signale deutlich umfassender, du reflektierst dadurch mehr über alles Erlebte, wirst jedoch auch schneller überlastet oder erschöpft. Man könnte auch sagen: du lebst intensiver und nimmst viel mehr wahr, außen und innen. Oft wird davon gesprochen, dass die Filter fehlen (dennoch ist es nicht zu verwechseln mit ADHS).

Zuerst geht es also darum, festzustellen, wie du die Wahrnehmungen über deine Sinne empfindest. Das könnte man dann als hoch-sensitiv bezeichnen. Die diversen emotionalen Reaktionen und Ausprägungen nennt man im Deutschen auch hoch-sensibel, was im englischen Ursprung so nicht hieß und nicht unterschieden wurde.

(Mir gefällt das Wort „hochsensibel“ wirklich nicht übermäßig und es befördert meines Erachtens eher Missverständnisse). Es ist KEINE Krankheit, sondern eine Eigenschaft.

Kurz zu einem Experiment von Pawlow (kennst du vielleicht von der „klassischen Konditionierung“ und dem Pawlow’schen Hund). Er machte noch ein anderes Experiment mit Menschen:

Er setzte sie lauten akustischen Reizen aus und suchte nach der Schmerzgrenze.

Normalerweise ergibt sich eine Normalverteilung – doch er fand bereits hier eine Gruppe von Testpersonen, die auffallend empfindlicher waren. Diese machten 15-20% aus, und man geht heute davon aus, dass dies der Anteil von hochsensiblen Personen (HSP) in der Bevölkerung ist.

In Wikipedia wird eine Studie von 2018 erwähnt (mit Elaine N. Aron), die sogar 31% detektiert haben. Es gibt auch die Theorie, dass es MEHR werden… das wäre dann immerhin schon wenigstens jeder Fünfte oder fast jeder Dritte! Wenn die Evolution sich nicht irrt (und das tut sie m.E. nicht), gibt es ja vielleicht hier eine neue Entwicklung… wer weiß?

Dasselbe Phänomen gibt es bei Tieren, in etwa derselben Häufigkeit. Diese Tiere sind für ihre Gruppe dann oft ein „Frühwarnsystem“ bei Gefahren und besonders aufmerksam.

Inzwischen wurden Tests mit den Stress-Hormonen im Blut gemacht. Und bereits bei Babys lassen sich erhöhte Werte messen, was weiter darauf schließen lässt, dass dies wirklich angeboren ist. Generell sammelt sich bei Hochsensiblen vermehrt Cortisol im Körper an, und wird langsamer wieder abgebaut als bei anderen. Ohne, dass man selbst etwas dafür könnte…

Was HAT mich dies alles erleichtert, zu lesen! In meiner Jugend hielt ich mich so sehr für einen Feigling. Heute weiß ich, ich wurde mit einem speziellen Nervensystem geboren…! Mutig ist nicht, wer keine Angst hat. Sondern wer sie überwinden lernt.

Ergo dürfen bzw. müssen wir teils viel mutiger sein als andere.

Noch eine Anmerkung: Etwa 70% der Hochsensiblen sind introvertiert, nur 30% extrovertiert und nur ein kleiner Teil steht somit auch mal gern im Rampenlicht oder auf der Bühne. Wobei auch hier weniger das eigene Ego toll gefunden wird.

Den anderen ist „die große Show“ um sich selbst noch fremder (was in punkto Selbst-Marketing, egal ob selbstständig oder in einer Anstellung, eben zu ganz eigenen Herausforderungen führt).

Test 1: Bin ich hochsensibel?

Nun zuerst die originalen Fragen von Elaine N. Aron, die die Forschung darum begründet hat, in Übersetzung für dich zum Testen. (Link ganz unten im Anhang zum Original).

Generell gilt: beantworte die Fragen für dich nach deiner Einschätzung. Zähle alle Antworten, die für dich zutreffen als absolute Zahl.

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  1. Ich bin leicht überwältigt von starker sensorischer Wahrnehmung
  2. Mir scheint, dass ich Feinheiten um mich herum wahrnehme
  3. Die Launen anderer beeinflussen mich
  4. Ich neige zu hoher Schmerzempfindlichkeit
  5. An stressigen Tagen muss ich mich zurückziehen können – ins Bett oder in einen abgedunkelten Raum oder an irgendeinen Ort, an dem ich meine Ruhe habe und Erholung von diesen Reizen erfahre
  6. Koffein wirkt sich besonders stark auf mich aus
  7. Helles Licht, starke Gerüche, kratzige Stoffe oder Sirenengeheul in der Nähe beeinträchtigen mein Wohlbefinden
  8. Ich habe ein reiches, komplexes Innenleben
  9. Laute Geräusche rufen ein Gefühl des Unwohlseins in mir hervor
  10. Kunst und Musik können mich tief bewegen
  11. Mein Nervensystem fühlt sich manchmal so zerfranst an, dass ich dann ganz für mich sein muss
  12. Ich bin gewissenhaft
  13. Ich erschrecke leicht
  14. Ich komme aus dem Konzept, wenn ich in kurzer Zeit viel zu erledigen habe
  15. Wenn Menschen sich in ihrer Umgebung unwohl fühlen, weiß ich meistens, was getan werden muss, damit sie sich wohl fühlen (wie z. B. das Licht oder die Sitzposition zu verändern)
  16. Es nervt mich sehr, wenn man von mir verlangt, zu viele Dinge gleichzeitig zu erledigen
  17. Ich arbeite hart daran, Fehler zu vermeiden bzw. nichts zu vergessen
  18. Ich achte darauf, mir keine Filme und Fernsehserien mit Gewaltszenen anzuschauen
  19. Wenn um mich herum viel los ist, werde ich unangenehm überreizt
  20. Veränderungen in meinem Leben lassen mich aufschrecken und beunruhigen mich
  21. Sehr hungrig zu sein verursacht eine heftige Reaktion in mir, es beeinträchtigt meine Laune oder Stimmung
  22. Ich bemerke und genieße delikate oder feine Gerüche, Geschmacksrichtungen, Klänge und Kunstgegenstände
  23. Ich organisiere mein Leben mit hoher Priorität so, dass ich aufregende oder überwältigende Situationen vermeide
  24. Wenn ich mich mit jemandem messen muss oder man mich bei einer Tätigkeit beobachtet, werde ich so nervös oder unruhig, dass ich viel schlechter abschneide als sonst
  25. Als Kind schienen mich meine Eltern und Lehrer für sensibel und schüchtern zu halten

Je mehr du mit zutreffend für dich beantworten kannst, desto eher bist du hochsensibel. Ab 14 „Ja“ bist du es ziemlich wahrscheinlich. Aber auch, wenn es weniger sind, sagt die Autorin, dafür aber extrem auf dich zutreffen, kann der Test positiv sein.

Test 1b: Fragen zur sensorischen Wahrnehmung (Ergänzung)

Ich selbst habe noch mehr gelesen, und auch im Internet dazu einiges angesehen. Speziell, was die Reaktion auf Umwelteinflüsse angeht, kommen hier noch ein paar Fragen für dich zur Einschätzung.

Meist ist ein Sinn – oder auch mehrere – und sind bestimmte Körperempfindungen stärker ausgeprägt. Das habe ich hier zusammengetragen, schau mal, ob du wenigstens einen stark sensitiven Sinn hast:

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  • Ich sehe viele Details, die andere auch mal übersehen können. Sie interessieren mich einfach.
  • Ich liebe Farben, gute Kompositionen und spüre, wenn etwas nicht harmonisch ist
  • Naturerlebnisse und Kunst können mich stark berühren – überhaupt ist es möglich, dass starke Gefühle mich überwältigen.
  • Meine Augen sind empfindlich auf starkes Licht, ich brauche eher als andere eine Sonnenbrille.
  • Sehr laute Geräusche ertrage ich schlechter als andere oder bin schneller genervt davon. Ich hätte dann gerne meine Ruhe.
  • Ich habe ein gutes oder absolutes Gehör, wenn einer im Orchester falsch spielt, stört mich das, ich bin musikalisch oder habe ein gutes Sprachverständnis
  • Ich nehme Gerüche intensiv wahr, z.B. von frischem Brot und liebe wenn etwas gut riecht – aber unangenehme Dinge, wie ein stinkender Mülleimer, stören mich sehr
  • Ich mag auch komplexe, vielschichtige Musik und kann völlig darin versinken
  • Musik, Kunst oder die Natur können mich tief berühren mit ihrer Schönheit. Mir können sogar die Tränen kommen.
  • Wenn ich es nicht unterdrücke, bin ich generell eher dicht „am Wasser gebaut“
  • Ich habe einen empfindlichen Magen. Mir wird relativ schnell flau oder mein Bauch reagiert mit Unwohlsein, z.B. wenn ich aufgeregt bin. Das kann auch mal extrem sein.
  • Neben Koffein kann auch Alkohol sich stark auswirken, z.B. mit rotem Kopf, Schwindel. Ich vertrage viel weniger als andere.
  • Ich hatte schon mal eine Panik-Attacke, wo andere sich nicht mal aufregen.
  • Viele Menschen und viel Trubel empfinde ich schnell als anstrengend. Obwohl ich Kinder eigentlich mag, finde ich sie oft laut.
  • Volle Plätze, Gedrängel oder einfach nur ein volles Einkaufszentrum können mich sehr anstrengen, wo das anderen nicht so zu gehen scheint.
  • Auf der Autobahn fahren finde ich sehr anstrengend bzw. es stresst mich sehr. Auch die anderen, wenn sie so aggressiv drängeln.
  • Ich bin empfindlich auf Temperaturen. Eigentlich fühle ich mich nur „in der Mitte“ so richtig wohl, z.B. bei 25 Grad. Es ist mir schnell zu heiß oder zu kalt. Im Winter neige ich zu sehr kalten Händen oder Füßen und bekomme sie dann auch nur schwer wieder warm oder meine Finger werden weiß.
  • Mein Körper ist sehr berührungsempfindlich. Ich fasse gerne Dinge an, um sie zu erfahren, wie die Oberflächenbeschaffenheit ist, die Struktur interessiert mich
  • Meine Haut neigt bei Stress oder ungünstiger Witterung zu stärkeren Reaktionen. Ich habe oder hatte schon mal Ausschläge, komische Pusteln – und diese bleiben teils über einen längeren Zeitraum. Oder ich habe diese Rosacea im Gesicht.
  • Ich mag weiche Kuscheldecken, Schummerlicht, frische Wäsche. Was ich nicht mag, sind kratzende Schildchen an der Kleidung oder eng sitzende Bünde/Knöpfe. Solche Schildchen schneide ich dann raus, sonst werde ich wahnsinnig
  • Bei Überlastung oder Stress (oder auch für mich unerklärlich) neige ich zu Kopfschmerzen oder Migräne.
  • Ich habe eine gute Koordination, gute Raumorientierung und nehme meinen Körper genau wahr – oder sehe Unstimmigkeiten bei Bewegungen anderer
  • Ich leide oft unter sehr verspannten Muskeln oder Faszien, dann ist mein Körper steif und ich muss lange dehnen oder rollen, um das zu verbessern
  • Ich kann gut und gerne zuhören, die seelische Welt von anderen interessiert mich. Menschen schütten mir immer wieder ihr Herz aus. Anderseits leide ich auch schnell mit und es wird mir auch mal zu viel, aber ich kann das dann schlecht abblocken oder nein sagen. (Ein Test zum Thema Empathie kommt jetzt gleich noch)

Wie ist es dir ergangen? Konntest du dich wiedererkennen? Ein oder mehr ausgeprägte Sinne?

Wenn ja, wird es noch spannender. Diese hohe Verarbeitungs-Sensitivität führt offenbar bei sehr vielen hochsensiblen Menschen (aber nicht bei allen) zu weiteren Phänomenen.

Breite Wahrnehmung, Empathie, Viel-Begabtheit

Einerseits haben wir Probleme, vor allem in der 1. Lebenshälfte, weil wir uns oft so fremd und anders fühlen und ja (noch?) in der Minderheit sind. Unsere Gesellschaft hier im Westen ist nicht unser optimaler Nährboden… wir fühlen uns nicht wirklich verstanden, oder „zu weich“ oder einfach zu empfindlich.

Manche „panzern“ sich auch ein, teils wird ein hohes Leistungsstreben entwickelt. Nach außen können solche Menschen dann sogar hart wirken. Wie auch ich lange.

Andererseits haben wir bestimmte Dinge eigentlich als Gaben mitbekommen, nur leidet häufig der eigene Selbstwert extrem. All dies führt zu interessanten Begebenheiten und Ausprägungen.

Hier findet sich auch das Phänomen der Vielbegabten und sehr vielseitig interessierten Menschen (Scanner), manche davon suchen den Kick, zumindest gelegentlich.

Die breite Wahrnehmung und tiefe Verarbeitung und Reflexion ist offenbar etwas, was uns stimuliert, und wir entwickeln ein ausgeprägtes Interesse nach immer Neuem, immer anderem, noch mehr Eindrücken, Wissen, Tätigkeiten. Was wir gut beherrschen, wird manchmal schnell langweilig.

Auf der anderen Seite konnten viele (nicht alle) von uns Regungen in anderen Menschen irgendwie immer schon gut erspüren, feinste Veränderungen in Mimik und Gestik wahrnehmen, und gekoppelt mit dem eigenen reichen Innenleben und auch Durchleben von Emotion dann sehr stark mitfühlen.

Hier kommen wir in den Bereich der Empathie.

Mehr dazu jetzt, es kommen noch ein paar Tests und Anregungen:

Test 2: Bin ich empathisch?

Wie sehr kannst du mit anderen mitfühlen, dich in andere hinein versetzen, oder deren Gefühle sogar besser spüren als sie selbst? (Quelle: Sylvia Harke, mit eigenen Ergänzungen).

Lese Dir die Liste mit den Fragen durch, vergib pro „Ja“ einen Punkt und zähle mit. Je mehr Punkte, desto wahrscheinlicher bist du empathisch / einfühlsam.

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  1. Ich habe einen feinen Sinn, Stimmungen bei anderen Menschen zu erkennen.
  2. Ich fühle mich von traurigen Filmen oder Musik tief berührt.
  3. Ich fühle mich sehr verbunden mit Menschen, Tieren und der Natur.
  4. Die Stimmungen anderer Menschen kann ich sehr gut nachempfinden.
  5. Wenn es jemandem nicht gut geht, spüre ich das sehr schnell, auch ohne Worte.
  6. Ich bin ein guter Beobachter, was Körpersprache, Mimik und Gestik angeht.
  7. Gewalttätige Filme wühlen mich sehr auf.
  8. Wenn jemand im Film weint, weine ich auch leicht.
  9. Ich spüre, wenn man mich anlügt oder etwas verbergen möchte.
  10. Wenn es anderen schlecht geht, empfinde ich ein ausgeprägtes Mitleid.
  11. Andere schätzen mich, weil ich gut zuhören kann.
  12. Ich habe einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.
  13. Ich habe schnell ein schlechtes Gewissen, wenn ich „Nein“ sage.
  14. Es belastet mich, wenn andere schlecht über mich sprechen.
  15. Ich bin sehr hilfsbereit und vergesse darüber oft, an mich zu denken.
  16. Ich setze mich gern für Schwächere ein.
  17. Ich spüre auch die Gefühle und das Leid von Tieren.
  18. Ich versöhne mich gerne, langer Streit belastet mich sehr.

Vor- und Nachteile von Empathie

Möglicherweise bist du besonders geeignet, um Potenziale, Stärken und Schwächen, oder Probleme und Leiden bei anderen Menschen zu erkennen und aufzuspüren! Oder um mit Tieren zu arbeiten.

Falls du sehr empathisch bist, kann es sein, dass du zwar andere gut spüren kannst. Aber nicht unbedingt dich selbst. Sich selbst zu spüren kann für Hochsensible schwierig sein oder verloren gehen.

Die Fähigkeit, andere leicht wahrzunehmen, kann in heilenden Berufen sehr hilfreich, geradezu ein wenig „hellseherisch“ (oder „hellfühlend“) sein. Sich aufopfern im „Helfersyndrom“ und dabei regelmäßig über die eigenen Kräfte zu gehen, ist dabei jedoch keine gute Lösung. Auch keine Über-Behütung anderer oder der Kontakt zu sehr un-empathischen Menschen.

Es führt jedoch im eigenen Alltag mitunter zu Problemen, sich selbst genügend Freiraum zu geben, oder die eigenen Bedürfnisse oder manchmal auch nur die eigene Meinung zu spüren.

Wobei das Nachfolgende auch für weniger empathische, aber selbst-entgrenzte Hochsensible gelten kann:

Nach Konflikten kann das eigene Innere lange schwanken, bis es wieder ins Gleichgewicht gerät, was sich anstrengend anfühlen kann. In ungleichen Beziehungen kann es zu Problemen und großem eigenen Leid kommen. Ist der Partner jedoch ebenfalls sensibel, kann dies eine ausgesprochen tiefe und innige Zweisamkeit sein.

Test 2b: Wie gut sind deine Grenzen - Gibt es Probleme mit Ent-grenzung?

Man spricht mitunter auch von einem „ent-grenzten Ich“. Du kannst dich leichter mit anderen verbinden, dich dafür selbst schwieriger spüren oder Außen und Innen mischen sich leichter.

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  • Es fällt mir schwer, nein zu sagen, auch, wenn ich eigentlich nicht möchte.
  • Ich bin konfliktscheu.
  • Bei Auseinandersetzungen werde ich leicht auch mal „überrumpelt“. Manchmal ärgere ich mich hinterher dann über mich selbst.
  • Ich nehme mir Kritik sehr zu Herzen und sie belastet mich lange. Ich gerate dann innerlich erstmal ins Schwanken. Ich muss lange darüber nachgrübeln, was jetzt stimmt und ich fühle eine Mischung aus Scham, Verletztheit, Wut und Betroffenheit.
  • Ich suche nach Harmonie und gehe dafür auch Kompromisse ein.
  • Ich bin leicht beeinflussbar von Stimmungen im Außen. Ich finde es dann schwierig, noch zu spüren, wie genau ich selbst zu einer Sache stehe.
  • Es kann sein, dass ich fremde Gefühle mit eigenen verwechsle.
  • Ich habe eigentlich eine eigene Meinung. Aber ich würde sie nie herausstellen oder lautstark verteidigen. Ich werde eher unsicher, wenn andere völlig anderslautende Meinungen haben, und will ja eigentlich auch offen für deren Standpunkt sein.
  • Ich identifiziere mich mit dem Leid und den Gefühlen anderer. Wenn ich Nachrichten sehe oder über die Umweltverschmutzung oder Kriege nachdenke, fühle ich auch mal ausgeprägten „Weltschmerz“.
  • Es kann sein, dass ich mich überlaste und überanstrenge, und sehr viel für andere da bin, auch wenn ich eigentlich nicht mehr kann. Das merke ich dann aber erst hinterher oder wenn es zu spät ist. Außerdem kann ich andere doch nicht im Stich lassen?
  • Bei dominanten Gegenübern ist es schwer für mich, mich durchzusetzen und sehr anstrengend. Eigentlich, finde ich, sollten alle Rücksicht auf alle nehmen. Dominante Menschen finde ich bedrohlich.
  • Menschen, die nur nach Macht streben, kann ich wenig verstehen und sie bleiben mir im Grunde ein Rätsel. Ich fühle mich sehr unwohl und sehr unterlegen in deren Gegenwart.
  • Ich schnappe leicht Gefühle von meinem Partner oder meinem Gegenüber auf.
  • Ich neige zu (teils starken) Schuldgefühlen.
  • Ich fühle mich manchmal geradezu über-verantwortlich für andere oder denke, ich muss einfach für sie da sein.
  • Ich fühle mich manchmal klein und unbedeutend, wenn ich mich mit typischen „Erfolgsmenschen“ vergleiche. Ich sehe dann nicht mehr, was ich selbst kann oder zu geben habe, bin auch mal sehr verunsichert oder deprimiert.

Der Vergleich mit der Umwelt

Der Vergleich mit der Umwelt kann dazu führen, dass die eigene Wahrnehmung und die eigenen Werte in Frage gestellt werden. Man fühlt sich dann eben leicht einmal falsch oder minderwertig.

Allerdings ist die Rück-gewinnung der ur-eigenen Intuition ein guter Weg, und stärkt letztendlich den angeknacksten Selbstwert. Dies kann mit gezielter Übung wieder möglich werden, und ist ein hervorragender Kompass.

Insgesamt ist durch diese Art von starker Verbindung mit anderen – die tatsächlich oft auch mehr oder weniger bewusst gesucht wird – eine sehr positive, auch heilende, Erfahrung möglich. Es sollte sich dabei um Gleichgesinnte, z.B. andere Hochsensible oder sehr offene Personen handeln. Derart verbunden zu sein, kann dann auch freudvoll und zutiefst harmonisch sein. Machtorientiere oder dominante Menschen werden dies so nie erleben…

Das Allein-sein ist zwar willkommen, dennoch besteht oft der Wunsch, hilfreich für andere zu sein. Wir wollen einen positiven Beitrag in der Welt leisten. Dies sollte am Besten im Wechsel von Rückzug und Berufungserfüllung geschehen. Immer unter Berücksichtigung aller eigenen Bedürfnisse, die wir manchmal erst mühsam kennenlernen müssen.

Bin ich vielbegabt (ein Scanner, eine Scannerin)?

Menschen, die vielbegabt sind, erleben das mitunter gar nicht so bewusst. Insbesondere im Beruf wird erwartet, dass wir uns spezialisieren. Das kann dann zu ausgeprägter Langeweile und sogar Bore-out führen.

Test 3: Bin ich vielbegabt, ein/e Scanner*in?

Teste dich wieder selbst und schau, ob folgende oder ähnliche Aussagen auf dich passen:

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  • Wenn ich die ganze Zeit nur eine Sache mache, wird mir langweilig. Irgendwann extrem langweilig. Next, please! (Bitte die nächste Aufgabe).
  • Es bereitet mir keine Probleme und ist ganz natürlich für mich, etwas Neues zu lernen. Das fällt mir leicht, und ich finde es auch durch Ausprobieren selbst heraus.
  • Ich beobachte meine Umgebung und meine Mitmenschen genau und intensiv.
  • Ich nehme Dinge ziemlich schnell auf. Trotzdem denke ich gern gründlich drüber nach.
  • Ich kann Dinge in ganz unterschiedlichen Bereichen, wie z.B. etwas gut im Sport, Yoga oder Tanzen, dann etwas aus dem analytischen oder strategischen Bereich, ich habe noch ein handwerkliches Hobby, dann bin ich auch kreativ (malen / schreiben / singen etc.) oder spreche ein paar Sprachen… u.s.w.
  • Ich verzettele mich manchmal und bekomme nichts richtig fertig, weil ich immer so viele Ideen habe.
  • Andere aus meinem Umfeld sagen, ich soll mich doch mehr fokussieren. Mal eine Sache durchziehen. Irgendwie fällt denen das leichter als mir.
  • Wenn ich eine Sache richtig gut kann, will ich wieder etwas Neues lernen. Ich kann somit viele Dinge ziemlich gut, aber ich will sie dann nicht dauernd wiederholen. Das ist im Beruf wirklich sehr schwierig.
  • Ich habe schon häufiger Arbeitgeber und Branchen gewechselt.
  • Ich kann schnell Denken, hab viele Ideen und Lösungsansätze.
  • Ich will alles perfekt machen, habe schon hohe moralische Vorstellungen und schätze auch den Intellekt. Es ist frustrierend, dass ich das „in der realen Welt“ so oft nicht umsetzen kann oder immer monetäre Aspekte wichtiger sind. Und ja, manchmal bin ich nicht wirklich effektiv oder gut im Entscheiden…
  • Kaffeklatsch oder „Saufrunden“ sind nicht so mein Ding. Ich mag lieber „Deep Talk“ – tiefschürfende Gespräche über den Sinn des Lebens und die wichtigen Dinge in der Tiefe.

Ein paar Infos für Vielbegabte

Es sei dir von Herzen das Buch „Du musst dich nicht entscheiden, wenn du 1.000 Träume hast“ von Barbara Sher dazu empfohlen, wenn du es noch nicht kennst. Sie beschreibt hier verschiedene Typen von Scannern (was so viel bedeutet wie suchen, sondieren, abtasten, ausprobieren).

Es gibt die, die täglich zwischen 20 Themen wechseln. Es gibt auch die zyklischen Wechsler, die zwischen vielen Dingen im Kreis wechseln, und immer wieder drauf zurückkommen. Oder solche, die alle 2 Jahre ihr Hauptthema wechseln und sich spätestens dann „neu erfinden“ wollen.

Ausgeprägte Kreativität, eine Mehrfach-Begabung in vielen Bereichen, jedoch auch gute Analyse-Fähigkeiten können bei Hochsensiblen vorliegen. Der Wahrnehmungs- und Verarbeitungsapparat ist zu Höchstleistungen fähig, genau, tief, differenziert und vielschichtig.

Schnell denken, blitzschnelle Analysen und Bereitschaft zu Innovationen sind keine Seltenheit. Vernetztes Denken und das Durchschauen von komplexen Problemen ist möglich, ebenso das Betrachten aus vielen verschiedenen Blickwinkeln, teils in Sekunden.

Es ist auch möglich, dass eine Hochbegabung in einem bestimmten Bereich vorliegt (z.B. mathematisch, künstlerisch, emotional). Wenn dies in einer einzelnen Richtung ausgeprägt ist, fällt es oft leichter, sich beruflich ohne allzu große Langeweile zu spezialisieren.

Wenn jedoch eine echte Vielfach-Begabung und damit einhergehend viele Interessen vorliegen, dann ist eine enge Spezialisierung eine Qual – und dies macht auch ein wenig die Vermarktung einer deutlichen Expertise schwierig, die beruflich mehr Geld bringen würde.

Hier ist viel Kreativität gefragt und manchmal auch „Puzzle-Arbeit“, was ein Hobby wird und was Beruf. Im Angestellten-Dasein muss es schon ein sehr abwechslungsreicher Arbeitsplatz sein mit offenen Strukturen.

Sonst kann das in Boreout oder wahlweise Burnout enden und auch mal mit depressiven Verstimmungen. Hohe Begeisterungsfähigkeit und Dynamik kann zum gefühlt „zähesten Kleister“ wechseln, wenn es beruflich nicht passt.

Wenn du gern mit Menschen zu tun hast, kannst du gut beratend und therapeutisch tätig werden, auch in größeren Unternehmen kannst du schnell Prozesse oder das soziale Gefüge durchschauen. Auch Risikobeurteilung und Gefahrenabschätzung wären gute Themen. Je breiter du begabt bist, desto eher wirst du Generalist*in werden.

Welche besonderen Gaben hast du? Lebst du sie schon voll? Wie steht es bislang um deine Selbst-Annahme? Leidest du unter Langeweile oder fehlender Abwechslung? Oder fühlst du dich selbst wie „verzettelt“ oder auf der Suche nach dem richtigen Beruf?

BIn ich ein "High Sensation Seeker"?

Ein kompliziertes Wort, das so viel heißt wie: auch mal den Kick suchen. Denn wenngleich ja nun Hochsensibilität die empfindsamen Seelen vereint, so gibt es manche darunter, die gerne Erfahrungen machen, welche das Nervensystem besonders herausfordern.

Zum Beispiel, wenn du gerne mit dem Fallschirm springst oder eine richtig wilde Achterbahn fährst oder sonstige Extrem-Sportarten magst, während gleichzeitig dein Hochsensibel-Test anschlägt. Hierbei handelt es sich um eine brisante Mischung, und auch diese so genannten „HSS“ brauchen dennoch Rückzugsphasen.

(Ich selbst liebe Achterbahn-Fahren, aber eben nur 1x im Jahr, und dann ganz viel, da stört mich auch der Trubel im Erlebnispark wenig.) Sollte das auf dich zutreffen, dann google gern nach High Sensation Seeker und informiere dich weiter.

Sinnsuche und Spiritualität bei hochsensiblen Menschen

Spiritualität prägt sich oft erst etwas später im Leben aus, vlt. ab 35 oder 40 Jahren (Ausnahmen gibt es natürlich, sicher gibt es auch einige jüngere dabei). Wir suchen einfach weiter nach Antworten, Inspiration und auch Lösungen für uns, im Lauf unseres Lebens, und sind offen für vielfältige Impulse.

Ich glaube nicht, dass es für uns möglich ist, alle Antworten rein wissenschaftlich zu finden, schon weil ich den Eindruck habe, dass die Wissenschaft um den Menschen, und unsere Herzenswelt, doch eher erst am Anfang steht. Oder teils auch zu verkopft ist.

Ich mag es jedoch, wenn es wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesen Themen gibt und lese gern darüber.

Test 4: Sinnsuche und Spiritualität bei (hoch)sensiblen Menschen

Die Suche nach dem Sinn dahinter scheint Hochsensible vereint anzutreiben (während manche leider in Phasen gefühlter Sinnlosigkeit fallen oder depressiv werden).

Hier ein paar Fragen an dich dazu, ob du dich damit auch identifizieren kannst.

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  • Beruflich war und bin ich immer auf der Suche. Überhaupt bin ich auf der Suche. Nach der Berufung, dem Sinn, dem Glück…
  • Ich spüre in mir eine tiefe SEHNSUCHT und weiß doch nicht recht, wonach genau.
  • Ich fürchte, zu sterben, bevor ich meine wahre Berufung finde.
  • Ich hätte den großen Wunsch, meine Talente zu be- und er-greifen und einen Sinn hier auf der Welt zu spüren und auch zu machen.
  • Wenn ich mir zuhöre, stelle ich fest, dass ich eine gute Intuition habe. In den Momenten, wo ich mir vertraue oder los lasse.
  • Manchmal habe ich sogar einfach ein WISSEN, und weiß nicht genau, woher. Es ist mehr, als ich von außen GELERNT habe.
  • Manchmal spüre ich Angst vor der eigenen Größe und manchmal habe ich einen kurzen Ausblick auf gefühlt unbegrenzte Möglichkeiten…
  • Ich denke manchmal, dass da noch etwas anderes ist. Verbindungen, die ich nicht sehen kann. (Vielleicht hast du auch schon mal an Telepathie grenzende Phänomene erlebt, wahrscheinlich in Kombination mit starken Gefühlen).
  • Das Universum und der Kosmos erscheinen mir geheimnisvoll, und es scheint mehr zu geben, als die Forschung weiß.
  • Ich interessiere mich für alle möglichen Lehren und Weisheiten, die östlichen insbesondere scheinen mir viel zu geben.

Soziales Erleben, Führung und Werte von HSP

Interessant ist, wie sich Hochsensible selbst erleben. Das weiß ich von mir selbst, aus den Büchern, aber ich kann es auch an Kommentaren z.B. in Youtube sehen, wo über das Thema gesprochen wird, und sich „Betroffene“ (klingt so nach Krankheit)… sagen wir besser: verschiedene Hochsensible in verschiedenen Lebensphasen sich äußern.

Besonders jüngere erleben es eher als „Fluch“, es bedarf schon einiger Übung und Selbsterkenntnis, damit gut umzugehen. Jedenfalls in unserer aktuellen Kultur. (Ich habe gelesen, dass z.B. in China sensible und introvertierte Kinder ganz anders geschätzt werden). Doch es LOHNT sich!

Manche HSP begeben sich in erhöhte Leistungsbereitschaft oder versuchen, „hart“ zu werden, manche erleiden psychischen Schiffbruch. Doch dies muss nicht sein, vor allem finde ich es so wunderbar, dass ich nicht allein bin!

Test 5: soziales Erleben in Gruppen, Führung & eigene Werte

Falls es dir so geht, wie in den nachfolgenden Sätzen: es sei dir versichert, dass du weder komisch bist, noch falsch, noch allein. Ich empfehle dir UNBEDINGT den Kontakt zu anderen Hochsensiblen, gerne in geleiteten Gruppen, damit du einmal eine „andere Welt“ erlebst. Für mich hat sich dadurch wirklich alles verändert.

Wir sind einfach nur zu vereinzelt unterwegs und halten uns für Exoten.

Teste deine Erlebnisse hier:

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  • Ich fühlte – oder fühle mich noch – immer irgendwie fremd… manchmal denke ich, ich bin einfach auf dem falschen Planeten.
  • Ich habe mich früher (oder tue dies noch) in Phantasiewelten geflüchtet. Filme, Bücher, Computerspiele, Tagträumereien. Die Realität war einfach hart für mich.
  • Ich hatte in der Jugend Probleme, die Gruppendynamiken zu verstehen – oder verstehe sie heute noch nicht in meiner Anstellung. Eigentlich habe ich ganz andere Vorstellungen und Werte.
  • Ich wollte trotzdem einfach immer nur dazu gehören – und konnte es nie wirklich. Darunter habe ich gelitten.
  • Ich hatte oder habe immer wieder den Eindruck, dass ich nicht wirklich mithalten kann, in diesen Gruppengefügen.
  • Ich beziehe Aussagen oder Stimmungen von anderen oft auf mich und nehme mir diese auch sehr zu Herzen oder persönlich.
  • Ich frage mich oft, WARUM. Warum bin ich so, warum sind die anderen so, warum ist nicht alles anders. Vielleicht, weil ich über manches unglücklich und zerrissen bin. Aber dann wieder interessiert mich alles auch ehrlich zutiefst.
  • Ich habe in meinem Leben Umbrüche, Branchenwechsel, Auszeiten oder Krankheitszeiten hinter mir und zwar mehr als andere.
  • Ich bin eigentlich zu empfindlich für diese Welt, wenn ich mich mit anderen vergleiche. Kann ich nicht härter werden?
  • Ich finde Harmonie wichtig und gut und wünsche mir das. Ich gedeihe eigentlich nur in harmonischen Gruppen gut. Mich wundert es, dass andere so wenig auf Harmonie aus sind und eher nach Macht streben, irgendwie kann ich das wirklich nicht nachfühlen. Das ist dann sehr bedrohlich.
  • Ich bin selbst eher idealistisch. Das erscheint mir im Grunde wichtiger als Geld.
  • Ich bin gewissenhaft bei dem, was ich tue.
  • Ich mag Gerechtigkeit und kann Ungerechtigkeiten nicht leiden.
  • Fairness finde ich absolut wichtig.
  • Ich möchte unbedingt unabhängig und in Freiheit leben.
  • Ich bin ehrlich und Ehrlichkeit und Loyalität sind mir auch bei anderen wichtig.
  • Ich bin grundsätzlich eigenverantwortlich unterwegs mit meinen Aufgaben. Ich mag auch zu viele Vorschriften, „Mikromanagement“ und enge Überwachung nicht. Ich erwarte eigentlich, dass man mir Vertrauen entgegen bringt.
  • Leistung ist und war immer wichtig für mich. Ich hatte gute Noten. Noch heute leiste ich ständig. Ich weiß aber, wenn ich genauer hinschaue nicht: Wofür? Für wen? Es scheint mich nicht glücklicher zu machen und um Geld und äußeren Erfolg geht es mir auch nicht primär. Vielleicht würde mich Geld aber endlich frei machen.
  • Obwohl ich von dominanter Führung wenig halte – denn ich beanspruche für mich selbst eigentlich meine eigene Führung – würde ich eventuell auch andere führen. Dann allerdings eher diskret oder lieber an deren Stärken orientiert, sie müssten freiwillig dabei sein. Disziplin einfordern wäre nicht mein Ding.
  • Wenn ein Chef mir Dinge vorgibt, die ich für sinnlos oder falsch halte, gehe ich innerlich in Rebellion oder fühle Frust und Widerstand.
  • Ich bin eher perfektionistisch veranlagt.
  • Ich bin durchaus kreativ und habe auch einen gewissen Erfindergeist.
  • Ich mag es, Dinge zu verstehen und zu durchdringen. Ich will es oft genauer wissen.
  • Geld ist für mich ein schwieriges und irgendwie zwiegespaltenes Thema.

Genau, sorgfältig, perfektionistisch

Interessant ist das Verhältnis vieler Hochsensibler zu Genauigkeit, Sorgfalt und Perfektionismus.

Gewissenhaftigkeit, gepaart mit sehr feiner Wahrnehmung, führt dazu, dass perfekte Umsetzungen als schön, harmonisch und wertvoll erachtet werden. Umsetzungen dauern schon mal länger als bei anderen, sind dafür aber qualitativ, hochwertig und verlässlich.

Verantwortung wird ernst genommen, eigene Fehler vermieden – dafür werden Fehler bei anderen oder in sozialen Gefügen (im Sinne von Dis-Harmonien) auch schneller wahrgenommen.

Manchmal jedoch kann „endlose“ Perfektionierung die Beendigung von Aufgaben auch verhindern oder es wird einfach nichts gut genug.

Gekoppelt mit erhöhter eigener Schmerzempfindlichkeit oder auch einer schnelleren Überlastung bei vielen gleichzeitigen Anforderungen besteht eine höhere Anfälligkeit für Stress-Symptome und -Krankheiten.

Meine Infos: Hochsensibel im Berufsalltag.

Kennst du folgende Themen:

Das Thema Beruf, Berufung und wie sich das Sensibel-Sein im Berufsalltag niederschlägt, beschäftigt mich in besonderem Maße.

Ich habe selbst sehr, wirklich ausgeprägt, darunter gelitten, und ich habe dazu als sogar mein erstes Buch und Zugang zu Hochsensibilität das Buch von Luca Rohleder gelesen („Die Berufung für Hochsensible“).

Das kann ich dir ebenso wärmstens empfehlen (wenngleich ich ihm nicht in allen Punkten zustimme, über die er schreibt, aber die Aspekte, die er zusammengestellt hat, finde ich sehr gut).

Die nachfolgenden Fragen – auch die vorherigen zum sozialen Empfinden – sind einerseits von diesem Buch mit inspiriert, andererseits zum Großteil von meinen eigenen Erfahrungen und inzwischen auch Gesprächen mit anderen.

(Durch meine vielseitige Arbeit mit Coaches bei der Ausarbeitung derer Webseiten hatte ich ebenfalls Zugang zu einer ganzen Reihe von menschlichen Themen…).

Aber schon damals in meinen Angestellten-Zeiten habe ich mich immer schon viel ausgetauscht und alles um mich herum, besonders das „menschliche Gefüge“, analysiert.

Test 6: Erleben im Berufsalltag von Hochsensiblen

Die nachfolgenden Fragen gelten vor allem für Angestellte, doch vieles passt auch zur Selbstständigkeit:

kein Inhalt – Platzhalter

  1. In meiner Arbeit gebe ich 100% oder sogar 150%, auch wenn es gar nicht meine eigene Firma ist. Das erscheint mir eigentlich ganz logisch so.
  2. Ich fühle mich besonders verantwortlich für meine Aufgaben oder eigenen Kund*innen.
  3. Ich fühle mich ständig zuständig und will selber viel mitdenken oder Dinge sogar noch besser machen als erwartet.
  4. Ich kann komplex denken, viele Details aufnehmen und verarbeiten, und auch größere Kontexte sehen. Analysieren und Strukturieren kann ich gut. Ich scheine teils mehr zu sehen als andere.
  5. Ich arbeite normalerweise sehr gründlich, wenn nicht, dann zweifle ich schnell an meiner Arbeit. Manchmal brauche ich daher länger als andere.
  6. Es ärgert mich, wenn ständig andere Leute, die eigentlich nicht wirklich gut sind, beruflich Karriere machen oder sich total hervor tun. „Die große Klappe“ scheint viel wichtiger zu sein als qualitative Arbeit.
  7. Ich habe immer wieder dieses „Impostor-Syndrom“, bzw. „Hochstapler-Syndrom“. Ich denke dann, dass ganz sicher bald jemand kommen wird und mich entlarven, dass ich eigentlich nicht wirklich was kann. Und bald werden sie das merken… (Anmerkung: ECHTE Hochstapler denken das NIE 🙂 ).
  8. Ich leider darunter, wenn ich sehe, wie unfähig Chefs sind, ihre Mitarbeiter*innen zu verstehen und eigentlich ständig de-motiviert wird. Stärken werden nicht gesehen und nicht einmal verstanden.
  9. Ich habe das Gefühl, dass ich unternehmerisch denken kann und weit über meine eigenen Vorteile hinaus an das Wohl der Firma denke. Aber oft herrscht reine Abteilungsdenke und Politik, und alle reden schön, aber es geht in Wahrheit immer nur um einzelne Karrieren.
  10. Die Arbeit kommt mir vor wie ein großes Schauspiel aller Beteiligten. Ich würde gern diese ganzen Masken herunterreißen, auch meinen eigenen Schutzpanzer.
  11. Ich habe das Gefühl, das ganz viel von meiner Arbeit und meinem Einsatz eigentlich nicht wirklich gesehen und gewürdigt wird, obwohl ich sehr hart arbeite und alles perfekt machen will.
  12. Ich leide enorm unter launischen Chefs und finde es ungerecht, wenn die immer nur fordern oder sich einfach unmöglich benehmen und nach unten treten und nach oben schönreden.
  13. Mein Wohlbefinden hängt ganz stark vom Klima in der Abteilung, dem jeweiligen Chef und den Mitarbeiter*innen ab. Eigentlich ist mir das sogar noch wichtiger als meine genaue Aufgabe.
  14. Kritik nehme ich mir sehr zu Herzen und denke auch mal tagelang darüber danach. Danach bin ich gehemmt im Umgang mit dem Kritisierenden, spüre eine Mischung aus großer Unsicherheit und Wut und bin dennoch unfähig, heraus zu finden, wer jetzt „Recht“ hat oder wie genau meine Position dazu ist. Eigentlich will ich auch gern an Kritik wachsen und diese ernst nehmen.
  15. Ich habe Probleme damit, wenn von mir mehr gefordert wird, als menschenmachbar ist. Ich WILL doch mein Bestes geben, wieso hilft niemand, die Arbeit vernünftig zu priorisieren?
  16. Ich spüre, wenn es Streit unter Kolleg*innen gibt, diesen Unfrieden ganz deutlich und wünsche mir und brauche Harmonie, um gut arbeiten zu können.
  17. Ein Großraumbüro ist eher anstrengend für mich.
  18. Wenn ich frustriert bin, dann beeinträchtigt mich das so sehr, dass ich den ganzen restlichen Tag nicht mehr richtig arbeiten oder mich konzentrieren kann.
  19. Ich sähe so viele Möglichkeiten und Potentiale, wie man Mitarbeiter*innen motivieren könnte, oder wie Abläufe verbessert werden könnten, aber irgendwie scheine ich das als Einzige/r zu sehen und „die da oben“ interessiert das nicht wirklich. Wenn ich das anspreche, werde ich als störend oder anstrengend gesehen.
  20. Ich könnte erheblich mehr leisten und bewirken und bleibe in Wahrheit irgendwie völlig hinter meinen Möglichkeiten zurück. Aber dennoch sind neue und größere Aufgaben immer auch bedrohlich bzw. zweifle ich dann schnell, ob ich das wirklich kann. Ich habe hier manchmal das Gefühl, mir auch selbst im Weg zu stehen.
  21. Leider leider gibt es immer so viele Anteile in meiner Arbeit, die langweilig, mühsam und bürokratisch sind.
  22. Obwohl ich mir eigentlich und heimlich mehr Anerkennung wünsche, finde ich diese Selbstdarsteller einfach nur schrecklich und möchte so nicht sein. Trotzdem fühlt sich das alles so ungerecht an. Andere, die eigentlich weniger können, ziehen an mir vorbei.
  23. Ich wünsche mir einen Sinn in meiner Arbeit und möchte wissen, dass das, was ich hier mache, auch wirklich für etwas gut ist.
  24. Ich habe das Gefühl, dass ich irgendwie von meinen Werten her nicht wirklich zu meiner Arbeitsstelle passe. Oder überhaupt in diese „Welt der Erfolgsmenschen“ und die Einteilung in „Gewinner und Verlierer“.
  25. Ich wünsche mir eigentlich, dass die Arbeit in meinem Leben ein natürlicher, angenehmer und sinnstiftender Teil ist und sich nicht mehr wie Arbeit anfühlt. Leben und Arbeit würde ich mir eng verwoben wünschen, integriert miteinander.
  26. Ich habe viele Umbrüche in meinem Lebenslauf oder habe Lust, mich nochmal ganz neu zu erfinden. Manchmal möchte ich alles hinschmeißen und ganz neu beginnen. Gleichzeitig mache ich mir Sorgen, denn glatte Lebensläufe scheinen wichtig bzw. ich habe auch schnell Existenz-Ängste.
  27. Ein optimales Umfeld wäre, wenn ich etwas Sinnvolles tue, das andere sichtbar glücklicher macht, wenn ich Lob und Feedback erhalte, wenn ich ermuntert würde und sich jemand für meine Stärken interessieren würde, wo es loyal zugeht, abwechslungsreich, harmonisch und sehr fair.

Die Selbstständigkeit als Alternative

Nicht umsonst empfiehlt Luca Rohleder die Selbstständigkeit als eine gute Alternative, sagt aber auch ausdrücklich, dass auf jeden Fall bestimmte Dinge im Leben am besten vorher zu lösen sind (bitte lest sein Buch, wenn euch das umtreibt, und ihr im Frust hängt, es lohnt sich! Wobei ich selbst die Selbstständigkeit und die Kund*innen deutlich positiver sehe als er).

Nicht selten entpuppt sich die Suche nach einem „vernünftigen“ passenden Beruf – oder auch nur halbwegs erträglichen und sinnvollen Job, Geld ist ja nicht mal vorrangig – für sensible Menschen als reinste Qual.

Phasen der Verzweiflung und Burnout (nicht selten auch ein versteckter Bore-out!) sind dann die Folge. Unter hochsensiblen Menschen ist die Burnout-Rate deutlich höher als im Durchschnitt!

 

Meine Anmerkungen zum Berufsalltag – es gibt Hoffnung

Meine persönlichen Notizen dazu (dann komme ich zu Orchidee und Löwenzahn): erst, als ich die „Scheuklappen“ und den „goldenen Käfig“ meines Angestellten-Daseins ENDLICH verlassen hatte, öffneten sich mir neue Welten. Der Weg war ausgesprochen schmerzhaft.

Während ich vorher verzweifelt und frustriert war, habe ich jetzt gute Nachrichten: es tut sich was. Noch nicht unbedingt in Konzernen (aber die merken schon: die jungen Leute kommen nicht mehr nach!).

Junge Väter gehen vermehrt ebenso in Elternzeit, es hängt nicht mehr alles an den Frauen. Work-Life-Balance wird als Wort und Lebensstil dem reinen Leistungsdenken entgegen gesetzt. Es gibt die „New-Work“-Bewegung und die Beschäftigung mit „Unconscious Bias“ (alle diese beschäftigen sich sehr viel mit dem Umgang untereinander in der Arbeitswelt, lernte ich auch erst über meine Kundinnen).

Genug Menschen gehen lieber in ein Startup, wo Aufbruchsstimmung herrscht und sie selbst etwas einbringen und bewegen können und verzichten auf die gleichförmige und starre Welt großer Firmen – auch wenn sie dabei weniger verdienen!

Selbstliebe-Programme, östliche Weisheiten, Selfcare und vieles weitere gewinnt an Bedeutung, denn wir können sehen, dass Burnout und psychosomatische Leiden stark zunehmen, was ich als Anzeichen für eine Schieflage bei uns in der Gesellschaft sehe. Im Bereich der Selbstständigen erlebe ich eine unglaubliche Vielfalt und Breite, hier Angebote zu schaffen, die der Welt und den Menschen wirklich helfen können.

(Ja, zwischendrin bäumt sich das alte Regime natürlich nochmal auf, man siehe nur, was Herr Trump da veranstaltet hat. Freilich entsteht bei denen heimlich ebenfalls Panik, und sie versuchen mit den alten Mitteln und Machtgehabe, an „ihrer Welt“ festzuhalten. Fast wie ein Gegenpendel zu Obama, der für mich immer so besonders war.)

All das erfüllt mich mit Mut und Zuversicht, und ich schöpfe Hoffnung. Ich glaube fest daran, dass wir mit unseren sensiblen, empathischen Fähigkeiten nicht umsonst hier sind und nicht länger allein bleiben sollten – oder uns frustriert und mit schlechtem Selbstwert verkriechen müssen.

Wir dürfen uns mit Stolz in unserer Sanftheit erheben und eine neue Ära einläuten. Für Mitgefühl, Fürsorge, Frieden – und eine neue Art von Führung. Gleichzeitig müssen wir – wir selbst, nicht alle andren! – für uns sorgen, indem wir unsere Grenzen und Schutzräume gut definieren und uns erschaffen. Es ist nicht vergebens! Dein Leben und DU zählen! Werde Teil einer neuen Bewegung!

Wir sind nicht dafür gemacht, NUR in unserem Schutzraum zu sein (das wollte ich mal eine Zeit lang), sondern wir können in unglaublicher Intensität durch die Kraft unserer Herzen gemeinsam Großes anschieben und bewegen. Ich glaube, das ist auch diese SEHNSUCHT, die so viele von uns erfüllt.

Wir wünschen uns zutiefst mehr Liebe, mehr Fürsorge, mehr Schönheit, und dass wir selbst ehrlich und von Herzen anderen auch dabei helfen können. Genau darin sehe ich die Berufung, jenen Teil, der uns Herzmenschen derart antreibt. Uns alle, in vielen Spielarten.

Das riesige Problem liegt im eigenen (fehlenden) Selbstwert, fehlender Selbstliebe – wir geben uns selbst das nicht, was wir uns so sehr wünschen – und vertrauen einfach nicht darauf, dass sie uns oder unser Business wirklich tragen wird – die LIEBE. Und so suchen wir weiter, im Außen.

Denn unser Leben lang sind wir bisher noch damit in Zwiespalt gewesen, waren WEGEN ihr „zu weich“, fühlten uns falsch – genau mit jener Komponente, die wir brauchen, haben wir uns auf eine Art Kriegsfuß gestellt, in vielen Spielarten, stellen uns selbst somit wirklich grundlegend in Frage.

Was dann zu einer tiefen und inneren Zerrissenheit mit uns selbst, der Liebe und dem Leben führen kann. Ich habe dir hier ja nun Vieles darüber aufgezeigt, warum dies so ist und wie es in unserer Gesellschaft heute dazu kommt. Hast du dich wieder erkannt?

Die Geschichte von der Orchidee und dem Löwenzahn

In der Literatur rund um Hochsensibilität – und von Elaine N. Aron selbst – wird immer wieder ein Gleichnis genannt.

Es ist so wie beim Löwenzahn und der Orchidee. Der Löwenzahn ist eigentlich nix besonderes, er ist robust und gedeiht überall. Die Orchidee hingegen gedeiht an manchen besonderen Standorten und guter Pflege außergewöhnlich gut und schön, und in schlechter Umgebung außergewöhnlich schlecht.

Ja, unsere Gesellschaft mag (noch?) nicht unbedingt der Ort sein mit dem besten Nährboden für dich als Orchidee. Dennoch ist die Zeit hier bei uns sowohl reif als auch unsere Gesellschaft frei genug, als dass du dir deinen hervorragenden Nährboden schaffen kannst! Ob dies in fester Anstellung gelingt, sei dahin gestellt. Aber dir steht die Welt offen.

WENN du verstehst, dass du eine Orchidee bist. Wenn du den innigen Wunsch hast, endlich voll zu erblühen. Dann höre einfach auf, dich immerzu am Löwenzahn zu orientieren, oder so sein zu wollen wie der oder dich dauernd von ihm einschüchtern zu lassen, weil er so robust ist.

Denn du hast in dir diese Kraft, BESONDERS SCHÖN zu werden. Wirst du diese Kraft annehmen? Höre auf, zu (ver)kümmern. Bitte umarme es vollständig, dass du als Orchidee auf diese Welt gekommen bist, das wünsche ich mir so.

Luca Rohleder kommt zu dem Schluss, dass die Berufung von Hochsensiblen immer damit zu tun hat, das Leben von anderen besser zu machen – und wenn wir dies erleben, dann finden wir auch Erfüllung. Wenn wir lernen, uns dabei nicht blind zu verausgaben oder zu verlieren.

Tipps für dich, wie es du dir gut gehen lässt und du gut für dich sorgen kannst

Ich bitte dich darüber nachzudenken, dass etwas nicht nur ein Fluch sein muss (viele, vor allem jüngere, empfinden das Sensibel-Sein so und ich selbst hatte es Jahre lang „abgespalten“). Es kommt auf deinen richtigen Nährboden und deine Beziehung zu dir selbst an.

Du hast dafür die Möglichkeit, Essen, die Sonne, schöne Musik, Kunst, den Umgang mit Tieren, Filme, Bücher und Vieles weitere auch viel mehr und intensiver zu genießen.

Auch eine ganz andere Art von Business ist möglich, wirklich aus dem Herzen heraus und tief erfüllend. Es kommt auf deinen Fokus an, und dass du dran bleibst und deine Genialität anerkennst. Und daraus in einzigartiger Kombination dein Angebot entwickelst.

Hier kommt meine persönliche Tipp-Liste:

kein Inhalt – Platzhalter

  • Kümmere dich um reichliche und häufige Rückzugsmöglichkeiten. Etappen der Stille können dir sehr helfen.
  • Lerne deine Grenzen kennen und spüren. Das ist wahrscheinlich nicht so einfach. Du kannst es üben, dann immer besser adäquat reagieren und im entscheidenden Moment auch mal nein sagen – oder Delegieren!
  • Die Natur – allen voran liebe ich den Wald – kann dir sehr helfen. Du bist eher ein Naturmensch. Einsame Spaziergänge können Wunder wirken.
  • Genieße diese Kleinigkeiten, die für dich viel bedeutsamer und schöner sind als für viele andere. Die Sonnenstrahlen, die ihr geheimnisvolles Licht zwischen Baumwipfeln kaleidoskopen (Wort klingt einfach schön, auch wenn es nicht im Duden steht). Dieses unglaubliche Funkeln auf dem Schnee, das in allen Farben glitzert. Das Konzert von 1.000 Blättern einer einzigen Birke im Wind. Die Schönheit in einer gefundenen Vogelfeder oder Muschel mit ihrer einzigartigen Struktur… Denn du kannst sie sehen, die Schönheit von Mutter Erde.
  • Deine Seele verlangt nach Ausdruck. Nutze deine Kreativität künstlerisch, ob in Musik, Malen oder Gestalten jeder Art. Sollten dir Lehrer oder Eltern gesagt haben, du seist hier nicht begabt: glaube ihnen nicht mehr.
  • Der Kontakt zu Tieren könnte dir gut tun.
  • Wenn dir der Bauch weh tut, hole dir auf jeden Fall eine Wärmflasche. Die kann schon sehr helfen. Kuschel dich ein, gönne dir einen Tee. Ingwer ist gesund und beruhigt auch den Magen (ich mag ihn aber nur in sehr geringer Dosis in meinem Tee).
  • Schlaf und iss genug und regelmäßig – oder dir entsprechend. Eventuell hast du hier auch ganz andere Rhythmen und Bedürfnisse als andere.
  • Hör auf, ständig von dir Leistung zu fordern. Es kann Kopfschmerzen und Verspannungen sehr stark fördern. Du bist ein Gefühlsmensch, für dich gelten andere Regeln als in unserer so genannten Leistungsgesellschaft, und das ist völlig OK. Akzeptiere dich hier. Für mich selbst eine der größten Herausforderungen…
  • Umgib dich mit weichen Stoffen, trage bequeme Kleidung
  • Nutze Yoga und Entspannungstechniken. Lieber oft, am besten täglich. Entwickle schöne tägliche Routinen für dich.
  • Alles, was mit Awareness, Selbstwert und Selbstliebe zu tun hat, tut dir gut. Nimm am besten an Programmen dazu teil. Google auch mal die „Access Consciousness“ Bewegung.
  • Tausche dich unbedingt mit anderen aus. Du bist – im Wechsel mit dem Rückzug – für intensive Verbindungen geschaffen. Vergiss nicht: 20-30% ticken wahrscheinlich so wie du! Je mehr sich zeigen, desto besser wird es.
  • Kläre deine Partnerschaft. Ein sensibler und einfühlsamer Partner/Partnerin tut dir am besten. Achtung mit Narzissten, bitte…
  • Du bist NICHT allein!
  • Die Selbstständigkeit könnte für dich eine tolle Lösung sein. Wenn du die Sache mit dem Selbstwert angehst und du etwas Großartiges aus deiner Empathie und/oder deiner Vielseitigkeit machst (das Thema, was mich am meisten beschäftigt – erfolgreich als HSP im Beruf. Eines meiner Lebensthemen, neben sanfter Führung)
  • Höre schöne Musik oder betrachte Kunst oder schaue schöne Filme an. Deine Seele MÖCHTE berührt werden. Du verarbeitest Dinge intensiv und tief. Du brauchst dafür oft länger als andere – aber die nehmen auch sehr viel weniger dabei wahr als du.
  • Werde selbst zu einer Inspiration für andere, indem du hörbar wirst, deine sanfte Stimme erhebst, dich weniger versteckst, und mit deinen Gefühlen andere aufweckst. Schenke Liebe, und sie wird dein Leben erhellen. Und das Leben von anderen.
  • Suche nach anderen Hochsensiblen! Wir können uns gegenseitig optimal unterstützen.
  • Suche neben wirtschaftlichem Erfolg immer nach dem Sinn dahinter für dich und suche eine Aufgabe, die größer ist, als du selbst. Du möchtest das Leben von anderen besser und angenehmer machen und hast großartigerweise eine besondere Begabung dafür (Du darfst dafür auch unbedingt Geld annehmen).
  • Lerne annehmen. In jeder Hinsicht. Dich selbst zuerst.
  • Entdecke deine Spiritualität. Beschäftige dich einmal mit den östlichen Weisheiten und verschiedenen Richtungen. Energien, Chakren, Buddhismus… alles wunderbare Dinge, vielleicht passt etwas für dich. Wahrscheinlich interessiert dich nicht nur eine Richtung und du bist nicht dogmatisch.
  • Suche die Tiefe in anderen Menschen, tausche dich aus. Oberflächlichkeiten sind weniger dein Ding. Deshalb bist du nicht etwa ungesellig, im Gegenteil! Du brauchst lediglich die richtigen Gesprächspartner und zwischendurch wieder den Kontakt zu dir selbst.
  • Hole dir bei Panik und Angst gezielt Hilfe, suche dazu HSP-Coaches auf! Es gibt inzwischen welche. Bei mir helfen übrigens Hypnose-Techniken gut. Überraschte mich selbst.

Zugabe – ein paar persönliche Worte von mir
(bei Interesse – mein eigener Zugang)

Als ich das Wort „hochsensibel“ das erste Mal hörte, wusste ich zwar in irgendeinem Teil meines Hinterkopfes oder intuitiv, dass das für mich wichtig ist.

Doch zu jenem Zeitpunkt war ich noch voll auf dem Leistungstripp, und „sensibel“ wollte ich weder sein, noch hielt ich es für etwas Gutes. Erst, als ich schon ein gutes Jahr selbstständig war, besuchte ich eine großartige Mastermind-Gruppe.

Dort zeigten sich einige der Frauen als die sensiblen Wesen, die sie waren. Woraufhin ich sooo tief mit ihnen fühlte – und wir begannen, über dieses Thema zu sprechen. Sensibel. Was heißt das?

Und zum ersten Mal in meinem Leben hörte ich von einigen der Anwesenden: „Sensibilität ist etwas Gutes“. Das war für mich sehr neu und ungewohnt, aber dennoch fühlte es sich gut an. Ich bin mir sehr sicher, dass ich hier anfing, mich auf mich selbst wieder einzulassen.

Ich begann intuitiv, Kundinnen von mir einfach mal auf die „soften Themen“ anzusprechen. Es kam sehr sehr viel Resonanz! Überall, so merkte ich, spielte das eine Rolle (ich hatte auch schon immer mehr die Herzmenschen angezogen). Ich hatte sogar den Eindruck, die meisten waren erleichtert, endlich mal darüber zu reden. Und ich spürte: Da ist jetzt etwas Wichtiges. Da ist etwas im Gange. Unter der Oberfläche, versteckt noch…

Doch etwa ein halbes Jahr später war ich innerlich verwirrt und auch zerrissen von so viel Neuem und Anderem, dass ich (wieder) spürte. An einem Punkt fühlte ich mich fast verzweifelt und wünschte mir Antworten (und ja, manchmal bitte ich das Universum dann um seine Hilfe. Klingt komisch. Funktioniert aber für mich auf magische Weise…).

Und wie eine Weisheit sagt: „Wenn der Schüler bereit ist, erscheint sein Lehrmeister“, so begegnete mir wieder das Thema hochsensibel. Es tauchte irgendwo bei einer Kundin von mir auf, die das erwähnte, und ich fand Infos und Bücher im Web.

Allen voran waren und sind es die Bücher von Sylvia Harke, eine großartige, hochsensible Psychologin, die sich selbst gefunden hat und nun Inspiration für andere ist. Mich hat in meinem Erwachsenenleben kaum etwas je mehr bewegt, als diese Bücher zu lesen – es war DIE Offenbarung.

Ich habe mich selbst gesehen, in einem völlig neuen Licht. Und als ich wusste, wer ich bin, da wusste ich auf einmal, wohin ich wollte (oder schon immer gewollt hatte).

Ich konnte so viel Schönheit sehen!

Ich denke, zum Thema „hochsensibel“ ist noch lange nicht alles gesagt und erforscht worden, wer sich dafür tiefer interessiert, sollte unbedingt Elaine N. Aron folgen, die inzwischen Hirnforschung und genetische Forschung dazu voran treibt und am weitesten vorne dran sein dürfte mit ihren Erkenntnissen…

Sie hat inzwischen auch Dokumentarfilme herausgebracht! Und lest – besondere Empfehlung – die Bücher von Sylvia Harke, die dies breit und tief aus Jahren eigener Arbeit beschreibt. Großartig.

Wenn man die Diskussion darum anschaut, gibt es viele Streitpunkte, was genau ist nun sensibel, was hochsensibel, ist es ererbt oder gelernt, wie hängt es mit Begabungen zusammen?

Zuerst war ich fast traurig, denn ich fühlte mich ENDLICH so zugehörig zu dieser Gruppe von Menschen, endlich unter Meinesgleichen. Doch ich gehöre hier wieder zu einer Minderheit, nämlich zu den Extrovertierten.

Aber dann habe ich dies angenommen und mich gefragt, was wir uns täglich fragen sollten: „Wie kann ich jetzt ab sofort das Beste daraus machen? Wofür bin ich hier?“.

Und mir war klar, dass ich mich im Selbstständigen-Kontext für das Herzensbusiness mehr denn je einsetzen würde und den anderen damit helfen kann, ihnen eine Stimme zu verleihen, wenn das Worte finden nun einmal „mein Ding“ ist und nicht das der anderen Empfindsamen.

 

Auf dein großes, großes Herz! Auf die Liebe und die (Selbst-)Fürsorge. Mögest du, Orchidee, in vollster Schönheit und Freude endlich erblühen.

Liebe Grüße –

Deine Anja

Weiterführende Links, DVD und Website von Elaine N. Aron, etc.

Original Website – hier der Test – von Elaine N. Aron: https://hsperson.com/test/highly-sensitive-test/

https://hsperson.com/about-dr-elaine-aron/

Ein Test für deinen aktuellen Selbstwert / Selbstliebe bzw. überhaupt ein Link auf die Website der großartigen Sylvia Harke: https://hsp-academy.de/psychologische-tests/selbstliebe-test/

Dokumentarfilm(e) von Elaine N. Aron: https://sensitivethemovie.com/

https://hsperson.com/quiet-leadership/

https://de.wikipedia.org/wiki/Hochstapler-Syndrom

https://www.hochsensibilitaet-netzwerk.com

 

Bild Orchidee von anncapictures auf Pixabay | Bild Hand mit Schmetterling von GustavoAckles auf Pixabay | Bild Meer von Pexels auf Pixabay

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