Es gibt eine elementare Zutat, die Websites zu ihrem Erfolg verhilft (bzw. deinem gesamten Business, egal, ob offline – oder eben online). Lass mich dir von meiner „Reise“ dazu erzählen.
Der Anfang
Als ich begann, Websites zu erstellen, drehte sich bei mir zu Anfang viel um die Technik. Aus der Welt kam ich quasi – also zählte das.
Selbstverständlich ist bei Webseiten auch das Design ein entscheidender Faktor – in meiner letzten Anstellung am Museum habe ich viel mit Designern gearbeitet, deren Wissen aufgesogen (da ging es zwar um Ausstellungen, aber die Grundlagen sind ähnlich).
Und später habe ich diverse Bücher dazu gelesen. Im Laufe der Zeit konnte ich erheblich bessere Designs für meine Websites erstellen als zu Beginn.
Ich lernte dessen „Regeln“ – ja, man kann es doch Regeln nennen – und entwickelte daraus meine eigenen Designs. Aber die Wünsche meiner Kundinnen waren mir doch immer wichtiger als einfach nur „schnieke“ zu sein. Ein Auftrag war z.B., die Website selbst gebaut aussehen zu lassen – auf keinen Fall durchdesignt 🙂 – OK für mich. Spannende Anforderung.
Ich merkte in meiner Zeit am Museum aber auch: für einen Designer ist sein Design das oberste, teils auch das einzig wichtige Kriterium. Schon damals wollten wir Ausstellungsteile speziell für Kinder entwickeln, sehr anschaulich und plakativ. Kurzum: mit unseren Designern war dies nicht möglich.
Denn alles sollte kubisch, schick und reduziert sein. Das Ganze ist sehr sehr designstark – aber daher nicht unbedingt immer zielgruppengerecht gewesen. Schon da hatte ich eine Ahnung, noch nicht der Weisheit letztem Schluss begegnet zu sein (bezogen auf Design im Allgemeinen).
Design ist eben nicht alles…
Das passiert leider bei Websites auch häufig. Oft liegt sehr viel Aufmerksamkeit auf dem Design, ohne dass klar ist, was davon und ob es überhaupt bei der Zielgruppe wirkt. Oder die Inhalte gehen darüber ziemlich unter (Designer reduzieren gern. Das ist nicht immer falsch, das meine ich nicht – aber es muss auch noch was rüber kommen von den Inhalten).
Mitunter ist der eigene Geschmack der große Antrieb hinter dem Design (von dir oder vom Designer) – was aber nicht heißen muss, dass es für die Zielgruppe optimal ist oder sehr wichtig 😉 Denn über Geschmack lässt sich streiten (wohlgemerkt – es gibt ästhetische Grundregeln, die einzuhalten tatsächlich gut sind).
Oft erlebte ich auch, dass meine Kundinnen mit ihren bisherigen Technikern oder Designern (meist war der Umsetzer mehr das eine oder das andere…) nicht wirklich zufrieden waren. Sie fühlten sich auf ihrer Website nicht ganz richtig wiedergegeben – oder die Seite war für sie selbst nicht bedienbar.
Gut, also: da musste noch mehr sein.
Es wurde komplexer: Marketing-Aspekte
Dann kam das Marketing dazu. Ich lernte, dass Designer in ihrer Ausbildung kein Marketing-Wissen vermittelt bekommen!
Oder jedenfalls meistens nicht. Fragt man Marketing-Spezialisten hinterher zum Design, stellt sich heraus: viele unter Design-Aspekten eingebrachte Elemente wirken NICHT optimal für die Besucher.
Für das Marketing gelten nämlich wieder andere Regeln – bestimmte Elemente etwa sollten an bestimmten Stellen platziert sein, oder auffällige Farben haben. Dies beeinflusst Klick-Raten (man sagt auch: Conversion-Raten) und dies wiederum beeinflusst den Erfolg einer Website. Das gefällt Designern nicht unbedingt – „es stört die Harmonie.“
Designer sind Künstler – keine Marketer!
Also las ich hier wieder viele Bücher und Blogs, z.B. über den „perfekten“ Aufbau von z.B. LandingPages (das sind einseitige Websites, oft ohne Navigation, die zumeist für spezielle Werbekampagnen erstellt werden). Hierzu gibt es richtig viel Forschung – es ist eine halbe Wissenschaft! Wow.
Bemerkbar macht sich hierbei jedoch auf jeden Fall auch die Textausgestaltung – also der Inhalt!
WIE der geschrieben ist, wann welche Elemente kommen. Wie sehr sie den Website-Besucher emotional abholen. Ob sie gut auf seine Themen eingehen oder nicht. Ja, die REIHENFOLGE der Elemente auf der Seite macht wirklich unterschiede. Farben auch, vor allem Aufmerksamkeitsfarben für bedienbare Elemente.
Suchmaschinenoptimierung Google SEO
Und wiederum als nächstes beschäftigte ich mich mit SEO. Zu Deutsch: Suchmaschinenoptimierung. Das war ein häufig nachgefragtes Thema. Ich las „alle“ Regeln (OK, sehr viele) hierzu und diverse Best-Practices (denn die genauen Kriterien werden von Google gar nicht veröffentlicht.)
Ich stellte im Lauf der Zeit fest: Nicht die Regeln entscheiden so sehr (auch wenn es viele formale Kriterien gibt).
Sondern vor allem und letztendlich, ob du zu interessanten Themen interessante Dinge schreibst. (Was auch ein Grund ist, warum hier Agenturen mitunter keine Erfolge erzielen – und nicht immer realistische Versprechen machen).
Der Inhalt muss nun mal einfach gut sein, und die Agenturen schreiben ja deine Inhalte gar nicht! Meistens jedenfalls nicht – und woher sollten sie auch dein Fachwissen haben? Es wäre auch zu kurz gedacht: dein Inhalt soll – irgendwie von jemand anders – für Google optimiert sein. Und deshalb wird dann dein Business ein Erfolg? Nope.
Der entscheidende erste Schritt für solch eine Optimierung ist auch gar nicht, auf deiner Seite irgendwas zu machen! Sondern es geht darum, heraus zu finden, was die Menschen da draußen zu deinem speziellen Thema suchen und wissen wollen. (Das heißt Suchwort- oder Keywordanalyse).
Sie ist für mich ein schönes und wertvolles Instrument – und worum geht es? Um die Menschen! Um ihre Bedürfnisse. Langsam kommen wir dem „Schlüssel“ und jener „geheimen Kraft“ auf die Spur.
Tracking – was machen deine Website-Besucher
Noch eine Sache mehr, die ich entdeckte und sehr spannend fand: um deinen Besuchern besser auf die Spur zu kommen, gibt es wunderbare Tools, die genau aufzeichnen, wo deine Besucher*innen hin klicken, was sie länger lesen, wie sie durch die Website navigieren. Man nennt dies „Tracking“.
Manchmal (meistens…) ist es besser, klein zu starten (z.B. mit einer Einzelseite), und die Navigation der Besucher zu sehen. Und dann schrittweise zu verbessern. Immer auf den Spuren deiner Besucher*innen und potentiellen Kund*innen.
Wie ein Kaleidoskop
Und wie ein Kaleidoskop wollte ich all diese Elemente ergo bestmöglich zusammenbringen, um die „perfekte Website“ zu kreieren. Solide Technik, top Design, Aufbau für Marketing und Google optimiert. Tracking und Daten bis zum Abwinken. Es ist nicht so, dass es nicht gut funktioniert hätte – aber es fehlte etwas.
Weil ich freilich auch Gegenbeispiele suche – schon allein, weil ich an den Tiefen der Dinge interessiert bin. Mit Gegenbeispiel meine ich hier konkret: es gab doch tatsächlich Websites, die im Grunde keins der obigen Kriterien erfüllten. Und trotzdem super funktionierten!
Also gut – technisch müssen sie schon halbwegs laufen und alles klickbar und bedienbar sein. Aber ich sah Websites mit „scheußlichem“ Aussehen (nach Design-Kriterien). Selbstgemacht, und ohne viel Design. Einfache Blogs zum Beispiel. Von Google-Optimierung war nichts zu sehen und auch nicht viel von geplantem Aufbau.
Ja, es gibt nicht-Google-optimierte Blog-Artikel, die auf der ersten Seite bei Google landen!
Da ich ja sehr für Hilfe zur Selbsthilfe bin, haben all meine Kund*innen immer Zugang zur Website, wenn ich sie für sie gemacht habe. Und alle können selbst auch alles ändern.
Und abseits von Regeln, abseits von festen Kriterien, abseits von Optimierungsmaßnahmen, entstehen hier ganz eigene Kunstwerke, entstehen Websites, die mitunter großartig funktionieren! Ich musste es einfach anerkennen.
Also? Was ist jetzt das Geheimnis?
Die geheime Zutat
Und die geheime Zutat bist natürlich DU.
Deine Begeisterung. Dein Kontakt zu den Menschen (deinen Kund*innen). Für wirklich NIEMAND anderen sind Websites da. Nicht für den Designer. Nicht für Google. Letztendlich auch nicht für Marketing. Sondern: für die Menschen.
Ich bin einen recht langen Weg gegangen, um hinterher festzustellen, dass eigentlich alles viel einfacher ist.
Die ganzen Regeln sind alle gut und spannend. Und trotzdem überträgt sich diese eine elementare Grundzutat, deine ur-eigene Begeisterung für dein Schaffen, dein Auftrag, deine Mission und deine Werte fernab aller greifbaren Regeln und BestPractices.
Wenn du bereit bist, dich zu zeigen.
Wer zu professionell erscheinen will, steht sich oft sogar ein bisschen im Weg. Perfektion kostet viel Zeit. Und ist nicht nötig. Berührt die Menschen auch nicht.
Es ist mitunter nicht vorhersagbar, was WIRKLICH funktioniert auf einer Website (man sieht es ganz gut beim Tracking). Und manchmal strotzt es allen Erfahrungen!
Weil es NUR um die Menschen und deren Reaktion und Empfinden geht. Speziell die Menschen aus deiner Zielgruppe meine ich, zu denen du passt (nicht ALLE da draußen). Dein Kreis an potentiellen Core-Fans. Um den geht’s.
Verblüffendes
Ich habe mir mal angesehen, welche Businesses eigentlich florieren – und die Websites dazu. Design ist (es wird den Designern nicht gefallen) – überbewertet und nicht alles. Es hilft, gute Inhalte besser zu machen. Es hilft aber niemals bei (ich sag es überspitzt) seelenlosen Websites.
Musst du zwangsläufig einen Designer haben für einen wirksamen Web-Auftritt?
Die Antwort lautet: nein! (Und das sage ich, deren Business zum Teil darauf beruht).
Aber ein einfacher Blog mit ein paar Artikeln zu den wichtigen Themen, da drunter dein Kontaktformular. Kann völlig reichen. Ja na klar darf es auch „schön“ werden und du kannst es designen lassen 😉
Emotionen und Formulierungen
Es geht immer irgendwo um Emotion. Wir alle sind emotionale Wesen. Fakten und Wissen sind super-hilfreich. Aber eben nicht der KERN der Sache.
Sehr häufig werden Inhalte aber NICHT mit dem Gedanken an die Emotionen dahinter erstellt. Wir gehen nur allzu häufig irgendwie von uns aus, von Ausbildungen, von dem, was wir – vom Kopf her! – glauben, dass es eine professionelle Darstellung wäre.
So einfach es letztendlich klingt, so schwer kann es in der Praxis sein. Von Herzen zu kommunizieren, und unsere Kund*innen von Herzen zu verstehen.
Wirklich DEINS zu finden, die Komponenten zusammenzutragen. Dein bestes Wissen mit deinen besten Kund*innen so zusammen zu bringen, dass es wirkt. Dich wirklich selbst zu kennen dabei.
Das Angebot so zu formulieren, dass es passend rüber kommt und wirkt. Wirklich deine eigenen Werte zu leben und zum Ausdruck zu bringen, frei von dem regelgemachten Außen.
Ich habe aber festgestellt: genau, wenn das gelingt, dann floriert das Business! Und das geht sogar ohne Designer, ohne Tracking, ja, es geht dann, wenn viel Kontakt mit den Menschen da ist, für die alles gemacht wird.
Und GENAU DAS wird eben so oft vernachlässigt, wenn wir zu sehr an den ganzen formalen Punkten oben „kleben“.
Aber: es muss ja nicht unter Zwang geboren werden. Vielleicht darfst du einfach mal an einem Punkt beginnen. Und im Kontakt mit den Kunden bleibst du hellhörig, sensibel und einfühlsam. Dann bekommst du mit, was die echten Themen und Probleme sind.
Gerade als Anfänger*in bei einer ersten Website ist es fast normal, sich mehr an die diversen Formalien zu halten, schon, weil oft die eigene Positionierung und optimale Kund*innen noch gar nicht so gut bekannt sind. Aber bitte immer dran denken: das ist dann eben auch nur die 1. Fassung der Website, und weitere sollten stetig folgen. Websites sind m.E. nie fertig, sie wachsen mit uns!
Echte Probleme benennen und lösen
Auch, was die Probleme hinter dem Problem deiner Kund*innen sind, ist interessant. Und: was wirklich tolle Lösungen für diese Menschen sind. Wenn du das weißt: dann kannst du damit jene „magische“ Website kreieren. Das braucht Zeit und Intro-Spektion.
(Im Grunde genommen kann man ein Business sogar wunderbar ohne Website gründen. Ist mir auch so passiert. Denn man kann ja auch zu Zeiten von Web 4.0 direkt offline kommunizieren und begeistert sein!!).
Und dann kann es sein, dass du mit einem Angebot startest, und es super läuft – und trotzdem wächst du im Laufe der Zeit immer weiter. Änderst nochmal dein Business. Entdeckst neue Anteile. Neue Werte – oder sie ändern sich.
Erkennst dich mehr. Erkennst die anderen mehr. Hast einen großartigen Einfall für eine neue Problemlösung. Mehr Wert.
Das ist das Leben. Ich dachte mal, ich hab in meinem Business einfach ein paar Sachen zu tun. Und dann ist es das. Website erstellen, die dann Google-optimieren. Ich wollte das Thema Website abhaken, erledigt haben. Und ich wollte perfekt sein. Das war einmal.
Denn dann kam das (Businss-)Leben dazwischen und hat mir so viel Neues gezeigt. (Am Anfang war ich mitunter baff, wie andere mit so „wenig Perfektion“ so erfolgreich sein konnten… darüber muss ich heute schmunzeln). Auf das Herz kommt es an.
Und wie sagte meine Coachin: warum willst du „fertig“ werden? Denk an die Bäume. (Ich liebe Bäume). Jedes Jahr kommt ein neuer Wachstumsring dazu. Leben ist wachsen.
Auf dein Wachstum! Auf dein wunderbares Business, dass von innen kommen darf.
Denk immer daran: die besten Businesses entstehen aus Begeisterung. Nicht mit Perfektion und 100 Regeln. Im Kontakt mit uns selbst und den Menschen. Und so werden auch die glücklichsten Leben erschaffen.
Herzliche Grüße –
Anja