Wie passiv ist passives Einkommen?

Sicher hast du schon vom inzwischen berühmten „passiven Einkommen“ gehört.

In den Weiten des Internets liest und hört man viel dazu.
Auf Facebook (und anderswo) hast du wahrscheinlich schon Werbeanzeigen zu Gesicht bekommen, die dir versprechen, dass du quasi ohne Arbeit und ohne spezielle Fähigkeiten von ganz allein die Tausender nur so einsammeln brauchst.

Wächst das Geld also inzwischen sprichwörtlich an den Online-Bäumen (s. Titelbild), und du brauchst nur noch pflücken? Wie immer möchte ich dir lieber ehrliche und differenzierte Informationen geben.

Damit du dir selbst ein gutes Bild machen kannst und für deine Eigen-Kompetenz erwartet dich hier:

  • Was ist passives Einkommen und welche Ideen gibt es dazu?
  • Die Ideen auf dem Prüfstand
  • Mein Selbsttest mit Online-Business – wie ich passiv Geld verdiene
  • Meine größten Learnings / Erfahrungen daraus bzw. ehrliche Tipps für dich
  • Die Anfangs-Investition verstehen
  • Deine Motivation zu passivem Einkommen hinterleuchten

 

Was ist passives Einkommen und welche Ideen gibt es dazu?

Klingt zu gut, um wahr zu sein: wir müssen gar nichts mehr tun (sind also passiv), und das Geld kommt von allein zu uns. Wir sitzen nur noch am Strand, schlürfen Cocktails, und auf dem Konto erscheinen die Dollarzeichen – so der Gedanke. Boah wär das toll. Dachte ich mir auch.

Folgende Ideen – unter anderem – wären geeignet, um passives Einkommen Realität werden zu lassen (nicht nur aus der Online-Welt):

  1. Du vermietest Immobilien, die dir gehören. Die Miet-Einnahmen entstehen dann logischerweise ohne Arbeit (oder doch nicht?). Oder du verkaufst eine Immobilie wieder, nachdem du sie selbst bewohnt hast und sie im Wert gestiegen ist.
  2. Du hast ein großes Vermögen, legst es an und bekommst Zinsen. (OK, funktioniert nicht mehr so toll im Moment, weil es keine Haben-Zinsen mehr gibt). Dann eben anders: du investierst in Aktien oder andere gewinnbringende Geldanlagen.
  3. Du gehst in ein Casino und gewinnst ganz viel Geld (funktioniert natürlich am Besten, wenn du ein genialer Kartenzähler beim Black-Jack bist).
  4. Du wirst Influencerin auf YouTube, stellst nur noch die tollsten neuesten Schmink-Tipps und Produkte vor. Die Firmen werfen dir ihre Produkte gratis nach bzw. bezahlen dich später dafür, dass du sie vorstellst.
  5. Du schreibst einen Bestseller (oder ein paar mehr). Am besten auf Englisch – da ist der Absatzmarkt viel größer als in Deutschland. Inzwischen kann ja jeder selber Verleger werden, mit Books-On-Demand oder auch einfach nur online z.B. mit einem Kindle eBook.
    (Da gibt es wirklich ein paar, die sind auf diese Weise Bestseller-AutorINNen geworden).
  6. Du hast einen super erfolgreichen YouTube-Kanal oder eine Website mit gaaaanz viel Traffic (= Besuchern). Du lässt dort Fremd-Werbung einblenden und bekommst anteilig Geld für jeden Klick.
    Dafür kommen die verrücktesten Themen in Frage. Wenn du Computerspiele liebst, mach lauter „Let’s Plays“ (d.h. du spielst die Spiele durch und nimmst das auf Video auf, damit andere sich das bei dir ansehen).
    Oder, ich konnte es gar nicht fassen, total beliebt bei kleinen Kindern: Auspack-Videos von Sammelfiguren. Du kaufst kistenweise aktuell beliebte Sammelobjekte, die in kleinen Überraschungs-Tütchen verpackt daher kommen, und filmst dich dabei, wie du eine nach der anderen aufmachst. In Amerika haben solche Videos Millionen (!!) Klicks…
  7. Du machst eine Nischen-Website auf und verkaufst bzw. verlinkst auf Produkte von Amazon. Je nach Kategorie (Kleidung mehr, Spielzeug weniger…) bekommst du für jeden Verkauf Prozente. Egal, ob die von dir angepriesenen Produkte oder andere gekauft werden – alles nach dem Klick auf den Link bei dir Gekaufte zählt für deinen Anteil (der zwischen 3-5% liegt, in etwa).
  8. Du verkaufst Produkte von anderen (so genanntes „Affiliate-Marketing“), dafür bekommst du bei Online-Kursen und anderen Info-Produkten in der Regel 50% (also viel mehr als bei Amazon). Digistore ist z.B. neben seiner Funktion als Bezahlanbieter auch ein riesiges Netzwerk für Online-Produkte und Affiliates.
  9. Du importierst billige Produkte aus China, und verkaufst sie hierzulande teuer weiter (das so genannte „Drop-Shipping-Modell“). Dabei lagerst du die Produkte nicht. Sondern immer erst, wenn einer bei dir bestellt, bestellst du den Artikel in China und lässt ihn direkt an den Käufer schicken. Die Preis-Differenz ist dein Gewinn (z.B. 1€ Einkauf, für 10€ Verkauf…).
    Weil oft auf Amazon verkauft wird, heißt das Modell auch Amazon-Business.
  10. Falls da noch nichts dabei war für dich, kommen wir zu einem aktuell sehr beliebten Klassiker: du erstellst einen Online-Kurs, den du nur ein einziges Mal zur Verfügung stellen musst. Und den verkaufst du in Hundertschaften – voilà!

 

Die Ideen auf dem Prüfstand

Lass uns die Ideen oben mal näher ansehen. Ich war in meiner Anfangs-Zeit im Online-Marketing  und Unternehmertum von all diesen Dingen tatsächlich schwer fasziniert. Und hab mich intensiv zu allem möglichen informiert.

Die riskanten

Aktien, Casino, etc. – hier brauchst du zum einen erstmal ein Startkapital. Und dann ist es einfach so, wie es immer ist: wenn du sehr schnell sehr viel gewinnen kannst, kannst du auch sehr schnell alles verlieren. Nix für mich. Meine Versuche mit Aktien gingen immer daneben.

Hey, aber ich hatte einmal Glück an einem einarmigen Banditen – sogar 7€ Gewinn!!!
Ziemlich passiv.

Hierunter zähle ich übrigens auch das Drop-Shipping. Diese auf den ersten Blick „geniale“ Geschäftsidee bedeutet leider, dass du die hierzulande gültigen Sicherheitsprüfungen durchlaufen musst (was, legal gemacht, sehr viel Arbeit bedeutet). Du kannst für Fehler bzw. Schäden durch dein Produkt verantwortlich gemacht werden.

Das China-Feuerzeug für 90 Cent war nicht sicher und der Sohn hat das Haus damit abgebrannt?… Tja…
Abgesehen davon: du musst Marketing auch hier beherrschen, von allein verkauft sich nix.

Die mit viel Anfangskapital

Gewinnbringende Geldanlagen bzw. Vermietung von Immobilien erfordern ein hohes Anfangskapital. Und das heißt, wenn du nicht grad erbst, erstmal: ganz viel Arbeiten. Nix passives Einkommen.

Ich halte allerdings Immobilien – zumindest in den wachstumsstarken Gegenden – immer noch für eine tolle Idee. Z.B. eine Immobilie wieder in Schuss zu bringen und weiter zu verkaufen. In meiner Familie haben wir das erfolgreich gesehen.

Ich musste für unser Haus kämpfen wie eine Löwin, um es überhaupt zu bekommen. In beliebten Gegenden und guten Lagen reißen sich nämlich alle um die paar wenigen guten Objekte. Nen dicken Kredit aufnehmen.

Die Sanierung (wir konnten uns keine Villa leisten, war eher ne Bruchbude…) brachte mich an den Rand all meiner Kräfte und ich war nahe am Nervenzusammenbruch. Aber: der Wiederverkauf lohnt sich…

Passiv? Neeeeee. Super-sch***-viel-Arbeit. Trotzdem eine prima Sache.

Die mit künstlerischer Begabung

Also, du wirst Sängerin oder Maler oder eben Bestseller-Autorin? Ist super, wenn man das schafft (ich arbeite noch dran…). Falls dir da einfach das Talent dafür fehlt, kommen jetzt:

Die mit viel Traffic

Egal, ob du nun Produkte anderer (Amazon, Affiliate-Marketing, etc.) verkaufen willst oder deine eigenen. Ob du nun mit Werbung auf deiner Website oder deinem YouTube-Kanal etwas verdienen willst: du brauchst Besucher. Ganz einfach. Eine Menge davon.

Und die zu bekommen ist: Arbeit.
Siehe dazu jetzt meine eigene Fallstudie… lies einfach weiter…

 

Mein Selbsttest mit Online-Business – wie ich passiv Geld verdiene

Jetzt war es natürlich einfach zu verlockend, es NICHT auszuprobieren. Und weil ich am Anfang all den Wunder-Gurus da draußen ein bisschen geglaubt hab (ja, geb ich ja zu…), hab ich mir sogar alles ganz einfach vorgestellt. Gut so, denn wenn ich die Realität gekannt hätte, hätte ich nicht angefangen…

Um 2015 herum hatte ich also jede Menge zu passivem Einkommen gelesen und wollte es für mich in die Tat umsetzen. Ich war noch angestellt, das Ganze musste nebenbei laufen.
„Muss ja nur ne Website und einen Kurs haben, alles ganz easy. Die rennen mir eh online alle von allein die Bude ein…“

Ich gab mir selbst die Bedingung, dass ich es ohne Kapital schaffen wollte. OK, ganz ohne geht nicht, weil das Hosting für die Website kostet ein bisschen was. Und ich hab mir einen Camcorder gekauft (Handy tut’s aber auch, sag ich dir heute).

Ach ja, am Anfang hab ich DVDs hergestellt, die musste ich bezahlen – sagen wir mal, ein realistisches Startkapital für meine Sache waren 200€ (plus unnötiger aber schöner Camcorder) und ich wollte es komplett ohne bezahlte Werbung durchziehen. (Letzteres ist keine gute Idee, wenn es schneller gehen soll…mehr dazu unten).

Und: ich hab meinen Angestellten-Job auf 4 Tage die Woche reduziert, für meinen Traum.

Was konnte ich gut und machte ich gern? Zeichnen!

So war die Idee geboren, eine Online-Zeichenschule zu gründen, mit Content-Marketing und allem drum und dran.

Ich baute eine Website dafür, lernte Filme schneiden, lernte die DVD-Herstellung. Ich erstellte einen Youtube-Kanal und einen Blog. Eine Wahnsinns-Lernkurve am Anfang.

Bei Interesse hier kannst du diese erste Website von mir anschauen: https://www.mal-einfach-mit.de/ (sie war noch kein Meisterwerk an Struktur und Aufbau, aber das macht nichts.)
Und hier wäre der Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCqZwdp9m-AdmJBXVril88Nw

Ich baute ein Bestellformular für meine DVDs auf der Website ein, und musste bald die Erfahrung machen: die Besucher kommen einfach nicht von allein in Strömen. Und abgesehen davon, dass ich meine Kurse dort viel zu versteckt anbiete, kaufen nur durchschnittlich 2% (das sind generelle Zahlen, die im Mittel über alle Websites hinweg gelten).

Meine Lösung also: mehr Content, mehr Aktivitäten. In diesem ersten halben Jahr produzierte ich konstant jede Woche fleißig ein Video für den YouTube-Kanal, was mit Schneiden, Kürzen, Kommentieren und Musik hinterlegen richtig richtig Arbeit war (denn es sollte gut werden).
Und wie geht eigentlich Google-Optimierung?

Daneben postete ich auf Facebook, war in Zeichenforen, schrieb einen Gastartikel – neben meinem normalen Job arbeitete ich 2 Tage die Woche an meinem Online-Business.
Nach einem halben Jahr wurde mir klar: sooooo einfach, wie die mir es erzählen wollen, ist das offenbar nicht mit dem passiven Online-Business.

Blog und Youtube-Kanal hatten gaaaaanz langsam steigende Besucherzahlen (wie gesagt, ich bezahlte KEINE Werbung). Ja, und immer wieder verkaufte ich dann eine DVD, die ich einpacken und verschicken musste, und Rechnungen stellen – Buchhaltung ist eben auch zu tun.

 

Wo mein erstes Business heute steht

Zwischendrin hatte ich, auf Deutsch gesagt, „die Schnauze voll“!
Aber Aufgeben? Kam einfach nicht in Frage. Später habe ich von DVDs auf Online-Kurse umgesattelt (Verschicken ist einfach doof). Ich habe die ganze Bezahlung automatisiert.

Zusätzlich beschloss ich – weil ich immer zu meinem Material gefragt wurde – eine Einzelseite zum Zeichen-Material auf meine Website zu bauen, mit lauter Amazon-Affiliate-Links.
Inzwischen habe ich meinen Youtube-Kanal „monetarisiert“, wie es so schön heißt, d.h. ich blende vorne dran Werbung ein. Dafür bekommt man dann ungefähr 0,2 Cent pro Klick…

Youtube nahm mich irgendwann in seine Video-Vorschläge auf, meine Website wurde mit der Zeit bekannter (ja, das dauert). Inzwischen wurde ich 11.000 mal von anderen verlinkt!

Mein YouTube-Kanal hat derzeit grad 4.690 Abonnenten. Organisch gewachsen! Ca. 22.000 Klicks im Monat. Meine erste Website hat monatlich etwa 1.000-2.000 BesucherInnen, von ganz allein, über Google und YouTube. Sie hat ungefähr 15 Seiten/Artikel, also nicht total viel und auch nicht nichts. Ich mache seit längerem aus Zeitmangel nichts mehr dran (hab aber wieder Lust dazu…).

Jetzt willst du bestimmt wissen, wie viel Einkommen zustande kommt!

In guten Monaten sind es zwischen 100€ und 300€. Kursverkäufe plus die Amazon-Einnahmen plus die von der Youtube-Werbung. Im Sommer läuft es viel schlechter (da will keiner am PC sitzen und zeichnen), im Winter deutlich besser (hatte ich vorher nicht bedacht).

Wahrscheinlich denkst du jetzt, dass das nicht nach viel klingt (kein Wunder, uns wird ja oft das Blaue vom Himmel versprochen…)!

Hey – aber selbst das stellen ja die Wenigsten auf die Beine! Bin ich trotzdem echt stolz drauf.
Und ich hab eine Menge dabei gelernt. Für dieses Geld mache ich wirklich und ehrlich nichts mehr, gar nichts. Keinen neuen Content – NICHTS. Es ist echt passiv. Davon leben kann ich nicht (von meiner Selbstständigkeit sehr wohl, ziemlich gut 🙂 ).

 

Meine größten Learnings aus diesem Test-Business

Ja, ich bezeichne es als mein Test-Business. Daraus erwuchs dann mein heutiger Hauptberuf, was du ja auf dieser Website (Anja-Teuner.de) sehen kannst. Und ich teile mit dir hier ehrlich und offen, was ich am Anfang lernen durfte:

  • Mit kleineren Kursen funktioniert ein Business tatsächlich richtig und echt passiv. Aber: damit Leute bei dir vorbei kommen, wirst du am Anfang arbeiten müssen. Bis deine super Inhalte von allein Leute anziehen. Sprich: wenn du keine Lust auf Inhalte erstellen hast, lass es lieber.
  • Online-Kurse verkaufen ist ein tolles Business. Aber mach es nicht wie ich und verkaufe einen Kurs für 15€! Damit sich die Sache lohnt, empfehle ich dir, mit einem Kurs für um die 200€ zu starten.
  • Das gibt dir nämlich auch die Möglichkeit, einen Teil der Einnahmen gleich in Werbung zu investieren. Egal, ob Facebook-Ads, Google-Ads oder was sonst – Werbung beschleunigt enorm, dass du bekannter wirst, und das ist nun mal ein Dreh- und Angelpunkt.
  • Wenn du dann Werbung schaltest, kannst du entweder deinen Content dafür einsetzen (passivere Form) oder die Leute buchen mit dir direkt ein Kennenlern-Gespräch, etc. (aktivere Form). Natürlich gibt’s auch viel dazwischen.
  • Wenn du teurere Angebote hast (oft als „Premium“ bezeichnet), wirst du um aktivere Formen nicht herum kommen.
  • Sämtliche Menschen, die online viel Geld verdienen, arbeiten auch viel dafür! (Egal, was sie so sagen…). Zumindest am Anfang. Werbung entwickeln, schalten, testen, Content erstellen, Gespräche führen. Die Arbeit mag anders sein, aber es bleiben viele Todos.
  • Die Idee vom „Viel Geld machen ohne jede Arbeit“ – das verdreht irgendwie unsere Welt. Warum sollte das online einfach so funktionieren? Wer das verspricht, ist nicht seriös. Und es gibt auch nie „den einen geheimen Weg“ dafür.
  • Wirklich super ist: online lässt sich durch die Technik Vieles automatisieren. Du kannst Menschen vollautomatisch mit Mails versorgen, deine Bezahlung und Rechnungsstellung kannst du von allein machen lassen (du musst dann ein paar Prozente abdrücken). Das ist klasse – bis du das aufgebaut hast, sei bereit, dafür eine Zeit lang zu ackern. Oder zu investieren, damit es jemand für dich macht.

Ist halt bloß nicht so sexy, gell, als wenn ich dir sagen würde:

„Wie du ohne eigenes Produkt und ohne irgendwas zu können und ohne dafür zu arbeiten über Nacht ein 6-stelliges Business aufziehst…“.
(Indem du uns für unsere „geheime Methode“, die total banal ist, irgendwas zwischen 10.000€ und 100.000€ bezahlst, woraufhin wir dir einen Gesprächs-Leitfaden geben, mit dem du hoch-manipulativ genau das Gleiche mit ein paar anderen Gutgläubig-gierigen da draußen machen musst…).

Die große Wahrheit ist: hinter jedem (inhaltlich sinnvollen, ehrlichen, wertstiftenden) passiven Business steht am Anfang erstmal viel Arbeit. Aber: sie lohnt sich in meinen Augen.

 

Die Anfangs-Investition verstehen

Ein paar ganz wenige schaffen vielleicht das Ding mit dem (echt) passiven Einkommen. Davon entweder super gut zu leben oder Millionär zu werden. Dann stehen in aller Regel hohe Investitionen am Anfang (du erbst viel Geld und investierst in Immobilien…). Ansonsten ist es aber ein netter Nebenverdienst!

Es verhält sich in etwa wie mit jedem Künstler und Star auch: ein paar ganz wenige schaffen es bis ganz nach oben mit ihren Klickzahlen und ihrer Bekanntheit. Werden DER EINE erfolgreiche Influencer, der Guru zu XY. Doch glaub mir: bis du von diesen Leuten hörst, haben die vorher erstmal jede Menge gearbeitet.

Um ein tolles Business auf die Beine zu stellen, musst du aber kein Online-Mega-Star werden.

Im entfernteren Bekanntenkreis meines Mannes gibt es einen, der hat eine Website zum Thema „Sendung verpasst“ erfunden. Wenn man im Fernsehen etwas versäumt hat, kann man bei ihm nachsehen, ob und wo es das Gewünschte noch Online gibt.

Hier gehört schon einiges an technischem Know-How dazu, wenn man nicht ständig manuell alle Sendungen eintragen will. Nach eigener Aussage kann er von den Werbe-Einnahmen dieser Seite leben. (Leider wird sie wahrscheinlich in Zeiten von Pay-TV bzw. On-Demand-Fernsehen obsolet, er hat also noch einen ganz normalen Job).

Ein anderer hat eine Website zum Vergleich von Tank-Preisen der umliegenden Tankstellen (keine Ahnung, wo er die Daten her nimmt). Coole Idee, oder?

Mein Credo: bau nicht vollständig auf passives Einkommen, sondern bau schrittweise etwas auf, dass du skalieren kannst – und liebe das, was du da tust, für den Fall, dass du mit guter alter „Einzelarbeit“ weiterhin „aktiv“ arbeiten musst 😉 Oder wenn es einfach länger dauert.

Aber lass deine größeren Ziele nicht aus den Augen, bleib realistisch – und bleib dran!

Meine Kundin Maria, zum Beispiel. Die hat sich mit über 60 ein komplett neues Online-Business aufgebaut, weil sie einfach eine Botschaft und ein Thema hatte. Ihr Wissen aus all ihrem beruflichen Leben wollte sie weitergeben, das war ihr Antrieb! Fantastisch.

Sie hat sich 7 Monate lang rein gehängt, hat mit Blog und eMails ihre Fans um sich geschart. Sie hat sich mit mir Woche um Woche durch all ihre Technik geackert, wir haben Strategien für ihre Inhalte entwickelt, bei Google geforscht, was die Leute da draußen interessiert.

Die ersten 10 ihrer Online-Kurse hat sie dann von ganz von selbst – ohne weiteres Marketing, ohne komplizierten Launch! – einfach so über die Website verkauft. Sie hat es gar nicht gemerkt, bis das Geld via Bezahlanbieter plötzlich vollautomatisch auf ihrem Konto landete! (Und um es dazu zu sagen, dieser erste Kurs kostete um die 200€).

Wenn du richtig teure Programme (damit meine ich jetzt mal um die 1.000€ aufwärts…) verkaufen möchtest, brauchst du andere Strategien, längere Kennenlern-Phasen mit deinen Interessenten, gezielte Verkaufs-Aktionen.

Das ist nicht „passiv“ im eigentlichen Sinn – du steckst dann deine Zeit in deinen Content und dein Marketing, selbst wenn du automatisierte Kurse verkaufst. Der Clou ist aber, dass dein Angebot „skalierbar“ ist, d.h. du kannst echte Umsatzsprünge machen und insgesamt weniger arbeiten.

 

Deine Motivation zu passivem Einkommen hinterleuchten

Mein Fazit: wenn deine ganze Motivation nur darin besteht, online schnell und passiv reich zu werden: vergiss es.

Das macht für mich allerdings auch kein sinniges, erfüllendes Business aus. Ohne Liebe zu dem, was du tust, wirst du nicht lang genug durchhalten, es auch umzusetzen. Freu dich am Anfang auf eine Menge solider Arbeit. Du wirst viel Tolles und Neues lernen, garantiert!

Allein dich zu vermarkten, ist ein Prozess, der dich unendlich wachsen lässt. Das allein ist es wert. Aber du musst üben, du solltest dran bleiben. Überleg lieber, was du als zutiefst sinnvoll empfindest, was du zu geben hast. Was einfach in die Welt muss, bevor du stirbst.

(Klingt komisch – aber seit ich grad 40 geworden bin, denke ich mehr an das Ende, das irgendwann kommt, und was ich alles noch tun möchte…).

Passives Einkommen ist möglich. Es erfordert jedoch anfangs (evtl. auch länger…) deinen Einsatz, dein Durchhaltevermögen, deine Liebe zum Thema. Du wirst viel arbeiten und lernen müssen, manchmal läuft es auch noch nicht nach 6 Monaten. Vielleicht entdeckst du auch, dass passiv arbeiten gar nicht dein alleiniges Ziel ist, und du arbeitest mit manchen Menschen (oder Gruppen) immer noch oder wieder direkt.

Ich mache das so. Sonst komme ich mir isoliert vor. Trotzdem freue ich mich natürlich über mein Geld von meiner Zeichenschule… und seit Facebook kürzlich seinen Algorithmus geändert hat, klettert plötzlich die Fanbase meiner Facebook-Seite von ganz allein in die Höhe, sowas… ich glaub, ich bring noch ein paar Zeichenkurse in die Welt! Weil ich Zeichnen liebe.

Vielleicht entdeckst du ja, dass du gar nicht so viel Geld willst / brauchst, dafür aber mehr freie Zeit möchtest, mittel- bis langfristig?

Übrigens: die Sache mit dem Bestseller habe ich nach wie vor fest im Blick. Im Ernst, ich hab hier zwei längere Ideen-Skizzen für Bücher herum liegen, ein Fantasy-Roman und ein Krimi. Allerdings – wär ich wahrscheinlich am Ende glücklich, wenn sie einfach überhaupt nur veröffentlicht werden 🙂

Aber: Träume und Ideen zu haben ist immer gut. Was meine Bücher angeht, behalte ich mir diese Träume und werde dran bleiben.

Ich hoffe, du hast jetzt auch welche – und kannst dir mit diesem Artikel ein realistischeres Bild zu vielen Möglichkeiten machen.

Auf dein erfolgreiches Business!

Liebe Grüße – deine Anja

Titelbild Geld wächst am Baum: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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