Marketing für Vielseitige (Scanner) – und doch eng positionieren?

Ich selbst habe oft mit vielseitigen Menschen und Coaches zu tun – vielleicht, weil ich auch selbst vielseitig bin und genau weiß, wie sich das anfühlt.

Welche speziellen Themen ergeben sich aus der Vielseitigkeit für dein Business, dein (Online)Marketing und letztendlich dein Leben?

Hast du keine Lust auf „enge Nischen“, weil es sich für dich ZU eng anfühlt?

 

Was Online-Marketing von dir fordert: „Sei eng“

Es ist fast egal, wo du schaust – jeder vernünftige Marketer wird dir sagen, du sollst dich „spitz“ positionieren und dir eine möglichst enge Nische suchen.

Ich möchte gerne klären, warum Marketer das sagen, und wie du wahrscheinlich darauf reagieren wirst (nämlich mit innerer Ablehnung…). Und: welche Lösungen gibt es trotzdem für dich?

Im Online-Marketing ist eine spitze Positionierung sinnvoll, weil:

  • Du bei allen Werbeanzeigen nur dann kein Geld verbrennst, wenn du weißt, wen du ansprechen möchtest und welches Problem du löst. Du musst deine Zielgruppe oder deren Suchworte genau kennen und auswählen, ansonsten haben deine Anzeigen nur wenig Erfolg oder sind sehr teuer.
  • Wenn du dich nicht spitz positionierst oder keine konkreten Probleme ansprichst, schreibst du sehr allgemeine Texte (z.B. auf deiner Startseite oder Angebotsseite auf deiner Website). Du denkst zwar, dass das dann für eine große Zahl Menschen passen müsste. Doch dies erweist sich immer wieder als Irrtum. In Wahrheit findet sich dann kaum einer bei dir wieder und besser erkennbare Experten werden bevorzugt.
  • In Erstgesprächen erzählen dir die Menschen öfter: „Ich weiß nicht wirklich, ob das jetzt zu mir passt“, obwohl du eigentlich das Gefühl hast, derjenige könnte deine Hilfe gut brauchen. Die Menschen melden sich nicht mehr bei dir oder können sich nicht richtig für dich entscheiden.

Das sind auch schon die Hauptgründe. Es ist, ganz besonders online, wirklich schwierig, wenn du keine konkreten Probleme benennst, weil du lieber gern vielseitig und „individuell“ arbeiten würdest.

Natürlich kann der Grund sein, dass du einfach noch nicht die passende Zielgruppe gefunden hast für dich. Oder du bist noch neu dabei und hast dein Angebot noch nicht fertig entwickelt. Das wäre aber etwas anderes.

Aber falls du dich einfach nicht festlegen WILLST, dann meistens, weil du so vielseitige Begabungen und Interessen hast.

Wenn du herausfinden willst, wie sehr du wirklich ein „Scanner“ (vielseitig Begabte/r) bist, oder welcher Typ von vielseitig, dann sei dir sehr das Buch von Barbara Sher ans Herz gelegt, wenn du es nicht eh schon kennst („Du musst dich nicht entscheiden, wenn du 1.000 Träume hast“).

Prüfe jetzt mal kurz die Liste folgender Gedanken:

Wie du auf die „Spitz“-Anforderung reagierst

Nachdem ich mich selbst nie wirklich „lebenslang“ für ein Ding entscheiden konnte, und inzwischen viele andere unter meinen Kund*innen dazu befragt habe, habe ich die folgenden inneren Widerstände erlebt, gehört und selbst gefühlt:

  • Nein! Ich kann unmöglich die EINE Sache finden, die mich ein Leben lang ausfüllt. So bin ich einfach nicht gemacht.
  • Ich weiß genau, dass mich das zu Tode langweilen würde.
  • Ich will einfach meine vielen Sachen nicht aufgeben, weil ich sie sehr liebe, zu tun.
  • Ich will mit vielen verschiedenen Kunden arbeiten. Weil ich das mag und weil mich die menschliche Dimension in ihrer ganzen Breite interessiert.
  • Schön, dass der Marketer mir was von spitzer Positionierung erzählt. Aber der versteht mich eben nicht richtig.
  • Wird schon funktionieren bei mir – in Wahrheit bin ich doch breit viel besser aufgestellt. Der Marketer ist halt anders als ich / irrt sich / meine Kunden werden individuell toll finden.

Es werden dir die Berater oder Werbefachleute noch so viel erzählen können, dass du dich mehr ausrichten musst und du dich entscheiden sollst.

Wenn sich in dir alles dagegen sträubt, dann müssen eben neue Lösungen her!

Dein Beruf muss ja zu dir passen. Also, wie kann das nun zusammen gehen?

Lösungen und Hinweise für die Vielseitigkeit im Marketing

Eine Sache sei gleich angemerkt, von der ich dich bitte, das einfach mal wirklich zu glauben:

Es ist sehr sehr sehr schwierig und wirklich teuer, wenn du eine Kampagne startest (und damit meine ich bezahlte Werbeanzeigen oder zumindest eine zielgerichtete Kommunikation nach außen), und du streust das richtig breit und nicht bezogen auf bestimmte Probleme / Nöte / Bedarfe.

Nein, leider wird dein Pfeil dann nicht die richtigen oder interessanten treffen, weil die sich darunter dann auch nicht erkennen. Deine Vielseitigkeit wünschst DU dir, die aller aller meisten potentiellen Kunden wünschen sich einen Experten für genau ihr Problem.

Deshalb müssen hier Brücken zwischen deinen Bedürfnissen und denen der Kunden geschlagen werden. Sonst hast du keine oder nicht so viele Kunden oder die verkehrten – das hilft ja dann auch nicht 🙂

Folgende grundlegenden Fragen solltest du zuerst klären, ggf. sogar mit einem Coach extra für Scanner:

  • Welche deiner Interessen können ein Hobby sein oder bleiben, welche sollen tatsächlich in dein Business einfließen?
  • Welchen Turnus hast du im Wechsel zwischen deinen Interessen?
  • Lernst du immer wieder Neues – oder kehrst zu zyklisch zu deinen Themen zurück?
  • Eine der allerwichtigsten Fragen: welche Aspekte kannst du zu deinem neuartigen, einzigartigen Business verweben, so dass du viele davon auf einmal abdecken kannst und gleichzeitig deinen USP stärkst? (USP = Marketing-Sprech für unique selling proposition oder einfach: deine Einzigartigkeit)

 

Lösung 1: Du machst viel, aber sprichst jeden Kundentyp einzeln an.

Wenn du mit vielen verschiedenen Kunden arbeiten magst, solltest du sie einzeln ansprechen.

Ganz konkret meine ich damit, dass du entweder jedem Kunden mit seinem spezifischen Problem eine eigene Unterseite deiner Website widmest, und demjenigen dort dann dein Angebot erklärst.

Oder, im extremeren Fall, hast du mehrere verschiedene Websites, die sich auch im Aussehen unterscheiden können.

Nachdem man heutzutage Websites sehr schnell aufsetzen kann und es unendlich viele vor-designte Layouts gibt, ist das evtl. weniger Arbeit, als du denkst.

Hierbei ist es wichtig, dass du jeweils die Probleme gut kennst und schildern kannst.
Vielseitige Life-Coaches z.B. tun gut daran, sich hier auszuspezifizieren.

Beispiel: Life Coach für das große Thema „Entspannung“.

Dann könnten mögliche Zielgruppen sein:

  • Gestresste Mütter, die alles für die Kinder gegeben haben
  • Angestellte, die sich im Hamsterrad fühlen
  • Selbstständige im Burnout

Jetzt denkst du vielleicht: passt doch alles super zusammen.

Wenn wir aber genauer hinsehen, könntest du dich auf einer Unterseite für Mütter selbst als Mutter zu erkennen geben, sehr persönlich mit diesen reden, und speziell darauf eingehen, wie man eine gute Mutter bleibt und trotzdem die eigenen Bedürfnisse leben kann. Es wird dabei ergo auch um die Kinder gehen.

Der Angestellte interessiert sich evtl. überhaupt nicht für Kinder, will evtl. Selbstständig werden oder hat ein Thema mit Mobbing, etc. Und der Selbstständige braucht vlt. Zeitmanagement-Tools oder hat keine für sich passenden Kunden und ist deshalb gestresst.

Sprich: die gefühlten Probleme und mögliche Lösungen könnten sehr verschieden aussehen.

Ich habe aber auch schon Coaches gesehen, die boten Paarberatung, Berufungsfindung, Personalberatung und Entspannungskurse an, alles so untereinander aufgelistet.

Zum einen wirkt das nicht unbedingt, als seist du ein Experte (auch wenn Coaching-Ausbildungen darauf ausgelegt sind, mit ihren gelehrten Methoden ja alles lösen zu wollen – das ist aber auch ein bisschen das Problem mit den Coaching-Ausbildungen… zum Marketing lernt man da oft wenig und hinterher ist man der 5.000ste systemische Coach…).

Zum anderen ist es wichtig, für dich in der Realität zu prüfen, wo du wirklich gut helfen kannst, und den Menschen auch spezifische Tools und Lösungen in Aussicht zu stellen.

Ergo fühle dich hinein in die verschiedenen Zielgruppen, und sprich sie unterschiedlich an. Das geht übrigens bis hinein in Bildmotive. Und kreiere passende Unterseiten und einzelne Angebote gezielt für jede Zielgruppe / jedes einzelne Problem. Klingt nach viel Arbeit?

Bitte bedenke: Bezahlte Werbung (die die meisten früher oder später nutzen) erfordert, dass du entweder eine Zielgruppe auswählst oder auf Suchworte eingrenzt.

Die meisten LifeCoaches wollen dann auf „LifeCoaching“ werben. Alles unter einem Hut eben. Und 3x darfst du raten, wie unglaublich teuer das dann wird! Und leider hast du gar keine Ahnung, was derjenige eigentlich wirklich sucht… was dann schnell zu hohen „Absprungraten“ auf deiner Website führen kann.

Während z.B. aus dem Bereich Paarberatung allein das Thema „Trennen oder bleiben?“ so viel einfacher zu bewerben wäre… um nur eines von vielen Beispielen zu nennen.

Fazit hier: Aufgabe ist also, spannende Themen und Zielgruppen zu finden und sich einzeln(!) mit ihnen auseinander zu setzen. Spätestens bei einer Werbekampagne ist Fokussierung gefragt – du kannst aber für viele verschiedene Dinge abwechselnd werben.

Dazu passt meine Podcast-Folge vom Schloss mit den vielen Eingängen: KLICK HIER ZUM PODCAST

 

Lösung 2: Du kombinierst Dinge ungewöhnlich und hebst dich dadurch ab

Natürlich kannst du auch deine Talente kombinieren!

Folgendes wäre beispielhaft denkbar: du willst den Selbstständigen im Burnout helfen und konzentrierst dich auf die spirituell Interessierten.

Du selbst hast die Interessen Yoga, Wohnung einrichten, Gärtnern und willst im Grunde einen Entspannungskurs anbieten.

Du entwickelst ein einzigartiges Angebot, wo du Entspannungsübungen und Yoga extra für Selbstständige anbietest, evtl. mit Meditationen, die noch auf die Themen schwierige Kunden oder ähnliches eingehen.

Zusätzlich erklärst du, mit welchen Pflanzen und welchen Mitteln man sein Arbeitszimmer in einen richtigen „Kraftort“ verwandeln kann, welche Musik beim Arbeiten gehört werden kann, und so weiter.

Hier ist die Idee, ein wirklich spannendes Paket für eine recht eng bestimmte Zielgruppe zu entwickeln, der du dann an vielen Ecken mit deinem Wissen genau und gut helfen kannst. Diese eine Zielgruppe wird dich lieben und du hast etwas Besonderes und Abwechslungsreiches anzubieten.

Vielleicht ist mein Beispiel dir zu konstruiert – du musst natürlich selber kreativ werden in Hinblick auf genau deine Interessen-und-Fähigkeiten-Kombination 🙂

 

Lösung 3: Du machst aus jedem Wissen ein Produkt

Wenn du Vieles gut kannst, ist es möglich, mit jedem Wissen z.B. einen Online-Kurs zu erschaffen. (Das ist das Großartige am Online-Business, dass das hier mit Info-Produkten so gut geht).

In diesen vermittelst du jeweils ein Thema. So hast du selbst Abwechslung – wenn du gelernt hast, den einen Kurs gut zu verkaufen (was besonders bei Nischenthemen gut funktionieren kann), kannst du dich dem nächsten Thema widmen und dieses zu einem Kurs machen.

Zu bedenken ist aber, dass du für die Vermarktung meistens auch noch Zeit brauchst.

 

So das war’s! Ich hoffe ich konnte dir ein paar Dinge klarer machen bzw. Anregungen geben, wie das eigene Business als vielseitiger Mensch auch online gut funktionieren könnte.

Falls du viele Zielgruppen hast und nicht weißt, was diese online suchen, könnte dir auch mein Google-Keyword-Kurs helfen zur Suchmaschinen-Optimierung für die Menschen.

Viel Spaß beim eigenen Kreativ-Werden!

Liebe Grüße –

Deine Anja

Wie kann Wohlfühl-Marketing für sanfte Menschen aussehen?

In diesem Artikel möchte ich die speziellen Herausforderungen ansprechen, die sich für sensible, empathische Menschen beim Marketing – besonders auch Online-Marketing – ergeben können.

Übrigens meine ich mit sensibel hier: empfindsam, tiefgründig, ehrlich, echt, manipulationsfrei. Oft eher introvertiert, jedenfalls nicht laut oder aufdringlich beim Marketing. Sehr viel mehr als das, was man hierzulande mit „sensibel“ assoziiert (was meist eher ist: zu empfindlich eben…).

Innere Widerstände können sich hier auftun, und es ist wichtig, hier genau hin zu sehen und geeignete Lösungen zu finden. Sonst blockierst du dich womöglich selbst bzw. siehst Marketing und Verkaufen sehr negativ.

Oder es wird anstrengend und bringt dir wenig. Was sich wiederum auf dein Business auswirkt.

 

Siehst du dich selbst als sensiblen Menschen?

Lange Zeit dachte ich: „Ich muss hart sein für für diese Welt.“

Ich wurde „im Konzern groß“, das ist da, wo man zu hören bekommt: „Mein Gott, Mädchen! Stell dich halt nicht so an.“ Da, wo alle zum Weinen heimlich aufs Klo gehen.

Na gut – das habe ich jetzt vielleicht etwas überspitzt dargestellt, absichtlich. Aber das mit dem Heulen auf dem Klo ist gar kein so seltener Fall. Mobbing auch nicht.

Was ich sagen wollte: in unserer Welt ist sensibel sein nicht gerade „In“. Oft zählen, besonders in männlich dominierten Umgebungen, immer noch Durchsetzungsvermögen, Härte, Stärke – solche Dinge. Glücklicherweise sind wir dafür ja selbstständig!

Ich selbst habe irgendwann in einer Mastermind lernen dürfen, dass sensibel ja auch positiv sein kann. Im Sinne der oben schon genannten Adjektive.

Trotzdem – selbst hier ist Sensibilität für manche verbunden mit (Über)Empfindlichkeit, eigene Gefühls-Schwankungen können sehr anstrengend sein. Wie fühlst du dich bezogen auf deine Sensibilität? Hast du dich schon aktiv damit auseinander gesetzt? Empfindest du sie eher als störend – oder als gewinnbringend? Wie sehr bist du bei dir, wie sehr beeinflussen dich andere?

Bist du in „normalem“ Maße sensibel (was immer das nun ist, normal) – oder deutlich empfindsam? Nach deiner eigenen, persönlichen Einschätzung. (Vielleicht magst du, so noch nicht geschehen, im 2. Fall sogar mal ein Buch über „Hochsensibilität“ lesen, ich fand es sehr erhellend, heilsam und gewinnbringend. Ich hatte z.B. dieses: „Hochsensibel, was tun“. Von Sylvia Harke).

Selbstverständlich hat sensibel sein auch jede Menge Vorteile. Wobei: das habe ich lange nicht gesehen und verstanden.

Je älter wir werden, je mehr wir zu uns stehen können, umso mehr können wir das begreifen und zulassen, sogar aktiv umarmen. Ich denke, als Frau hat man hier wirklich einen Vorteil. Zumindest erlebe ich hier ganz ganz tolle Gespräche unter selbstständigen Frauen.

Doch ich entdeckte das Thema erst spät für mich und erforsche es auch noch.

Egal, ob du sensibel (ergänze oder ersetze nach Belieben: viel-fühlend, vielseitig, tiefgründig, etc.) oder sehr sensibel bist: Sehr wahrscheinlich kannst du diese Fähigkeit hervorragend in deinem Alltag als Berater, Trainerin, Lehrer oder Expertin einbringen.

Du kannst fühlen, was andere brauchen, hast eine hohe Intuition und vor allem: Empathie. Du kannst fühlen, was andere fühlen. Auch deren Blockaden – und Bedürfnisse.

Das macht dich zu einem wunderbaren Coach, unterscheidet dich von (manchen) Psychologen.

Und seit ich auf das Thema gestoßen bin, spreche ich es öfter an, bei meinen Kundinnen und Bekanntschaften, unter 4 Augen. Und siehe da: viele sind begeistert, darüber zu sprechen, finden das Thema ganz wichtig und vielleicht bisher doch noch zu kurz gekommen!

 

Was hat nun (Hoch)Sensibilität mit Marketing zu tun?

…fragst du vielleicht.

Eine Menge!

Lass uns erstmal betrachten, welche inneren bzw. gedanklichen Eigenheiten, teils auch Hürden, es meist besonders im Zusammenhang mit hoher Empfindsamkeit beim Marketing gibt:

  • Wahrscheinlich bist du – wie ich – sehr ehrlich. Und wenn du da so einige Anzeigen gelesen hast, z.B. auf Facebook, dann hast du vielleicht den Eindruck: „Mein Gott! Ich muss so ein Marktschreier und lauter Verkäufer werden, um erfolgreich Marketing zu machen! Schrecklich. So möchte ich nicht sein. Ich will auch nicht lügen oder was vormachen.“
    Bei mir war das so stark ausgeprägt, dass ich anfangs dachte: ich kann nicht selbstständig werden. Weil den Teil mag ich nicht.
  • Du denkst, du musst auf die Bühne raus. Wahrscheinlich bist du eher introvertiert. Und deshalb gefällt dir dieser Gedanke auch nicht.
  • Du möchtest ehrlich, wirklich und von Herzen Sinn stiften. Und anderen helfen. Diese Gedanken passen für dich irgendwie nicht mit „Marketing“ und „Verkaufen“ zusammen. Du willst auf gar keinen Fall Manipulieren.
  • Perfektionismus und Genauigkeit zeichnen dich aus. Da möchtest du ja nichts falsch machen – ergo brauchst du vielleicht reichlich lange für Website, Inhalte oder Marketing. Du wägst sehr viel ab. Manchmal blockiert dich das im Handeln. Du willst den perfekten Weg finden.
  • Du willst unbedingt professionell rüber kommen. Und zweifelst wahrscheinlich öfter an dir. Selbstwert, Selbstliebe, Gelassenheit sind nicht unbedingt Dinge, die du im Übermaß hast. Es kann auch sehr gut sein, dass du nicht sicher bist, ob du wirklich gut genug bist.
  • Sehr oft spielen dabei Glaubenssätze zu Geld eine Rolle bzw. das Annehmen von Geld ist für dich gar nicht so einfach. Passt das überhaupt zusammen – ehrlich und helfend arbeiten und (viel) Geld bekommen?
  • Du denkst, dass du sehr verantwortlich für den Erfolg oder Misserfolg des anderen bist. Du hast hohe Ansprüche an dich und setzt dich oft unter Druck. Auf keinen Fall willst du aber Versprechungen machen, die du vielleicht nicht halten kannst.
  • Du spürst vielleicht, dass du innen drin einen großen Schatz hast. Aber: der ist eben auch ein zartes Pflänzchen. Wenn du dich nun mehr zeigst, in dieser evtl. noch fremden Online-Welt, dann ist dir zumindest im Hinterkopf klar: da könnten auch Kritiker auf dich aufmerksam werden. Das erscheint dir gefährlich und riskant. Vielleicht das Pflänzchen doch lieber in seinem Gewächshaus lassen… (s. auch das Thema oben mit gut genug).
  • Vielleicht hast du schon einmal – kurz oder länger – eine Erfahrung gemacht, wo du plötzlich „mit dem Kosmos verbunden warst.“ Manche nennen es auch Liebe, das Universum, Gott, die Höhere Ebene, das Höhere Selbst… egal, wie der Name ist. Und es kann sein, dass du dabei intuitiv gefühlt hast, dass du zu Großem fähig wärst… ohne zu wissen, wie ganz genau. Und da ist eine Sehnsucht. Eine große Sehnsucht, wirklich zu Leben und zu Geben, was da noch alles ist… und dann wieder kehrst du hierher zurück und auf einmal hast du Furcht vor der eigenen Größe. Das Pflänzchen könnte ja auch los wuchern… ob du dafür schon bereit bist? Je bereit bist? Aber das Gefühl geht einfach nicht weg… und die merkwürdige Sehnsucht bleibt. „Da geht noch mehr…“.
  • Du folgst einem oder mehreren Marketing-Gurus oder deiner Agentur, aber irgendwie fühlt es sich nicht richtig an oder passt nicht wirklich zu dir. Oder bringt bisher auch einfach keinen Erfolg.

Das sind jetzt nur ein paar Punkte – aber ich denke, schon ganz Wesentliche. Es gibt da ein paar wunderbare Antworten, warum sensible Menschen gut geeignet wären für Marketing.

Die Selbstzweifel sind freilich ein echter Hemmschuh hierbei. Daher spendiere ich dem Thema einen Absatz (werde es jedoch anderswo weiter ausführen bzw. dir weitere Tipps zum Lesen geben).

 

Was du als sensibler Mensch kommunizieren kannst, um potentielle Kunden anzuziehen

Schmerzen und Bedürfnisse spiegeln

Egal wo (ob im Blog, ob du eine Anzeige machst, oder ein Video, oder ein direktes Erstgespräch): die Menschen wollen von dir verstanden werden.

Das ist der eine, große, wichtige, alles lösende Faktor. Sie wollen erstmal nicht wissen, wie du ihre Probleme genau löst, sie wollen nicht wissen, welche 10 Ausbildungen du hast. Sie sehen sich selbst im Zentrum, sie haben einen Schmerz.

Und weil du emotional so gut bist, und das fühlen kannst, und dir wahrscheinlich dieselben Themen immer wieder begegnen: nutze das.

Wenn du schreibst, gib WÖRTLICH wieder, was deine Klienten dir als Probleme nennen. Wenn du sehr verschiedene Probleme behandelst, mach verschiedene Unterseiten oder Artikel auf deine Website. Auf die Problem-Ebene solltest du hinunter, unbedingt (also nicht nur von „gemeinsamer Reise“ oder „Potenziale entdecken“ sprechen… sondern detailliert, einfühlsam, dran am Schmerz sein).

Wenn du sprichst oder schreibst, dann führe mögliche Gedanken und Schmerzen mit an, die du kennst, fühle dich so richtig rein in den anderen und sei ein Spiegel. Erstmal mehr nicht. Je mehr du den anderen kennst, verstehst und spiegelst, desto mehr erkennt er sich bei dir. Und vertraut dir auch schon. Du musst ihm hier noch nichts verkaufen!

Das ist also meist einfacher, als du denkst.

ÜBUNG: Schreibe mal für EIN konkretes Problem.

Beispiele:

  • Ängste blockieren mich in der Prüfung
  • Jetzt bin endlich mal ich dran und nicht immer nur mein Partner
  • Ich will endlich einen Karriere-Sprung machen.

Such dir ein für dein Angebot passendes Problem aus und schreibe ein bis zwei Absätze, wo du die wörtlichen Gedanken der potentiellen Kunden aufschreibst.

Wo stehen die grade? Wie fühlen sie sich? Welche negativen Konsequenzen und Schmerzen ergeben sich für sie fast täglich? Und ich meine deshalb wörtlich, weil du sonst schnell zu abstrahiert schreibst.

Was heißt zu abstrakt? „Potenziale entdecken, eine Wandlung anstreben, den nächsten Schritt gehen“ – das sind alles keine konkreten Themen und Gefühle, die jemand hat. So fühlt keiner – das ist nur deine Sicht als Coach auf die Dinge. Deshalb ist es zu abstrakt.

Falls du keine wörtlichen Gedanken kennst, ist dein gerade betrachtetes Problem nicht konkret – oder du hast noch keine Erfahrung dazu mit realen Kunden. Dann könntest du ein bisschen recherchieren (z.B. online in Foren oder Gruppen). Schau, was die Betroffenen sagen und fühle dich ein.

 

Echte Begeisterung zeigen für deine Sache: Mehrwert ist dein Antrieb

Ich persönlich hätte nicht gedacht, dass Coaches sich gern mit meinen Problemen beschäftigen wollen. Wollten sie aber 🙂

Und als ich das gespürt habe, da war ich sehr froh. Und erleichtert.

Es hilft deinen Klienten in aller Regel sehr, wenn du zuerst emotional mit ihrem Problem mitgehst (s. letzten Punkt), und danach deine Freude am Helfen und am Coaching hervor kommt. Das zeigt jeder Coach auf seine / ihre Weise.

Erinnere dich bitte, warum du tust, was du tust. Sag das. Schreib das. Fühle das. Konzentriere dich auf deine Begeisterung, denn sie wird überschwappen.

Was du auch schon tun kannst: dem anderen vermitteln, dass er/sie seine/ihre Lösung bereits in sich trägt. Dass du helfen wirst, dieses passend für den anderen zu entdecken.

Es ist nicht wichtig, dass du irgendwelche genauen Wege erklärst, oder anfängst, deine Wissenschaftlichkeit darzulegen – das verstehen die Kunden ohnehin schlecht. Und klingt vielleicht unnötig mühsam. Spende Vertrauen und Zuversicht. Gib den anderen bereits ein Stück Vertrauen in sich.

Und das reicht hier oft schon! Das wollen deine möglichen Kunden spüren, dann buchen sie dich auch.

 

Das emotionale Ziel nennen

Bitte nenne das emotionale Ziel, dass die potentiellen Kund*innen haben. Spüre dich wieder rein und frage dich: was möchte die/derjenige denn gerne erreichen? Verbinde dich innerlich.

Um nur ein paar Beispiele zu nennen:

  • Endlich in ausgeglichener Balance leben und die eigenen Bedürfnisse kennen, ohne, dass deine Familie zu kurz kommt (hier wird zusätzlich noch ein innerer Konflikt/Sorge genannt)
  • Bestehe endlich entspannt die Prüfung und lerne, mit allen Blackouts umzugehen
  • Finde deine innere Berufung und entwickle daraus deine einzigartige Selbstständigkeit.
  • Mach endlich den ersehnten Karriere-Sprung
  • Heile deine Migräne ohne Medikamente und lerne die geniale Weisheit deines Körpers kennen
  • Verkaufe dein Angebot spielerisch, ohne Manipulation und mit Freude zu einem angemessenen Preis, auch wenn du eher introvertiert bist

….und vieles mehr.

Versuche, emotionale Adjektive gezielt mit einzubringen. Gibt es noch eine Sorge/Hürde, die du nennen könntest?

Ja, ich verstehe: du willst keine falschen Versprechungen machen. Du kannst nie garantieren, dass der andere da wirklich ankommt, weil er / sie jede Menge Eigenverantwortung tragen muss. Das kannst du, wenn du möchtest, deshalb gerne dazu schreiben – dass du dem anderen dabei hilfst, sich gezielt mit seinem Problem selbst zu helfen.

Geschichten erzählen

Als sensibler Mensch bist du sehr wahrscheinlich ohnehin mit Phantasie und künstlerischer Schaffenskraft gesegnet. Wenn du dies schriftstellerisch oder akustisch ausdrücken kannst, bist du wahrscheinlich bestens geeignet für das Erzählen von Geschichten!

Hast du Erfolgsgeschichten bisheriger Klienten? Auch anonyme, bei sehr persönlichen Coachings. Das wären großartige Geschichten, die alle gerne lesen und woraus man ersieht, was du bewirken kannst. Diese Geschichten sollten das Vorher-Nachher beschreiben. Und zwar wieder emotional – was hat dein Kunde vorher gefühlt, was hinterher?

Außer natürlich, du arbeitest in einem „messbaren“ Bereich und kannst konkrete Zahlen nennen (im Online-Marketing sind dies z.B. Besucher auf der Website oder Verkaufszahlen, die du für deine Kunden erwirkt hast….). Aber gerade im Coaching gibt es oft keine Zahlen.

Noch ein paar Anregungen für Geschichten:

Wie sieht es aus mit Etappen deiner eigenen Lebensgeschichte? Wer hat dich bewegt? Wer hat dich wie weiter gebracht? Was sind deine Werte? Was ist dir wichtig? Welche großartigen Erkenntnisse hast du wie gewonnen? Wann hat dich deine Arbeit sehr bewegt?

Erzähle von deinen eigenen (Wachstums)erfahrungen oder solchen, die du miterlebt hast.

Mache aus deinen Geschichten entweder jeweils einen Blog-Artikel, einen Podcast (= eine Hörfolge), ein Video oder einen Vortrag (auch live in einem Netzwerk). Je nachdem, was dir liegt.

 

Selbstwert aufbauen, Geld verdienen üben

Dies ist vielleicht eines der größten Themen sensibel-empathischer Menschen. LEIDER!

Oft haben wir uns schon in der Jugend falsch gefühlt. Unverstanden. Wir waren anders als andere, empfindsamer. Vielleicht hast du dich „nicht normal“ gefühlt… vielleicht warst du im Außen ein Spätzünder, aber innerlich eigentlich schon viel weiter als die meisten.

Wie dem auch sei: der Aufbau deines Selbstwertes ist absolut nicht zu unterschätzen. So viel sei gesagt: Selbstwert lässt sich aufbauen und üben. Und je mehr Erfahrungen du sammelst, mit deinen Kunden, der Technik, dem Leben: das wird dir helfen.

Für alle Sensiblen möchte ich hier einfach sagen: du DARFST in deine Preise hinein wachsen. Das geht! Fange lieber mit einem Preis an (oder Tausch-Geschäften), mit dem du dich wohl fühlst. Steigere diesen dann nach und nach, statt dich von außen beeinflussen zu lassen.

Manche sagen ja, du müsstest gleich riesige Coaching-Pakete verkaufen. Das darf gern dein Ziel sein, doch je feinfühliger du bist, desto eher musst du hier erst Erfahrungen sammeln und dich ran tasten.

Versteh mich richtig: große Pakete sind super, und ich möchte, dass du wunderbar gutes Geld verdienst. Allein: es geht vielleicht nicht von heute auf morgen, gerade WEIL du so sensibel bist.

Ich möchte dich auf jeden Fall ermuntern, deine Geld-Glaubenssätze zu untersuchen, und an deinem Bezug zu Geld dran zu bleiben. Nur mach dir nicht selber zu viel Druck! Mach dir klar: du VERDIENST gutes Geld für deine Dienste. Das wirst du nach und nach auch selbst immer mehr spüren.

 

Was darf auf deine Website / was in deine Marketing-Kommunikation?

Dieser Artikel geht hier nicht auf Verkaufsstrategien im Speziellen ein, und ob du nun bloggen sollst oder ein Webinar machen oder ob jetzt Facebook-Ads toll sind…

(Lies dazu gern meinen Artikel zum Thema Marketing-Strategie und welche konkreten Dinge FÜR DICH Sinn machen könnten, bei Interesse. Denn es gibt keine pauschale Lösung: Klick hier für einen größeren Überblick zu Marketing-Strategien).

Sondern ich möchte dein Bewusstsein und dein Verständnis dafür schärfen, wie sehr du im Grunde geeignet bist, andere Menschen natürlich anzuziehen!

Im Gegensatz zu reinen Marketern nämlich, denen alles recht ist, um ihre Sache im schönsten Licht erstrahlen zu lassen, und die (teilweise, nicht alle natürlich!) wirklich ihren eigenen Reichtum ins Zentrum stellen, willst du ja nicht einfach nur einen „Sale“ machen.

Du hast nicht das Problem, das du nicht echt bist! Du bist es so sehr, dass du dich scheust, das auch genug zu zeigen. Du siehst mögliche Hindernisse, und siehst irgendwo etwas, das du nicht wissen könntest, und wie kannst du irgendwas versprechen…

Du denkst, um wertvoll genug zu erscheinen, musst du vielleicht unglaublich viel über deine Ausbildung, oder deine Methoden, oder deine Wissenschaftlichkeit und solche Dinge mehr reden. Deine Verkaufsversuche werden leicht mal weitschweifig, kompliziert, unentschlossen.

Nein! Über die Dinge oben gilt es, zu sprechen. Du spiegelst wieder, wie sich der andere fühlt. Du erklärst ihm/ihr sein Problem, weil du es besser kennst als derjenige. Dann stellst du danach emotional den Zielzustand vor. Du erzählst deine Geschichten von Problemen und von Erfolgen. Und WARUM du helfen willst. Was dich antreibt.

Benenne, was sich derjenige wünscht. Und übernimm innerlich nicht die volle Verantwortung, denn das geht nicht. Daher kannst du signalisieren, am besten mit deinen Worten an deine Kunden: wenn DU bereit bist, vollständig mitzugehen und dir dein Leben so wichtig ist, dass du dieses Thema lösen willst, dann kann ICH dir ein gutes Stück weit helfen, von ganzem Herzen.

Und das reicht schon! In allen Blog-Artikeln, auf deiner Angebots-Seite, Anzeigen, Webinaren – was immer du tust, bring genug von diesen Punkten ein. Du bist emotional – nutze das.

DAS ist der große Schlüssel, und du hast ihn bereits. Vergiss das, was man „professionell“ nennt. Folge deiner Intuition.

Falls du dir unsicher bist, Hilfe hierbei suchst oder nicht weißt, wo und wie du die Dinge auf deiner Website verteilen kannst, dann ist wahrscheinlich mein Angebot zu „Website strukturieren“ oder „Magische Texte“ der Richtige für dich! Schau gern mal rein bei „Mit mir arbeiten“.

Auf deine Sensitivität! Auf deine Empathie! Auf dein ganz persönliches wertvolles Menschsein, dass du dir bitte immer wieder bewusst machst.

Herzliche Grüße –

Anja

Bewährte Marketing-Strategien – was ist das? Inkl. ehrliche Vor- und Nachteile

Eine Einführung ins Online-Marketing. Jenseits der Suche nach Tools…

Was, bitte, ist denn eine solche Marketing-Strategie für ein Ding?

Hab ich mich am Anfang immer gefragt. Ich konnte mir einfach nichts darunter vorstellen.

Vielleicht siehst du auch dauernd Werbeanzeigen und verfolgst die Diskussionen, die es online gibt – da schlagen sie sich inzwischen bald die Köpfe ein: sollst du lange und mühsam bloggen, oder Gastartikel schreiben – oder solltest du Werbeanzeigen schalten, weil das viel schneller geht? Und die Blogger sind in Wahrheit ein bisschen dusselig? Und was ist mit Google-Optimierung, taugt die was?

Die einen argumentieren so, die anderen so.

Ich sehe in den Kommentaren, dass es große Unklarheit gibt, wer „Recht“ hat. Und wem man „glauben“ soll und kann.

Meine Antwort: ALLE haben recht, und es gibt nicht entweder-oder und nicht richtig und falsch! All die genannten Methoden können funktionieren.

Eine gute Marketing-Strategie ist nicht pauschal, sondern hängt von dir ab.

Was für dich persönlich Sinn macht, hängt eher davon ab, wie du deine Angebote machst (z.B. 1:1 oder für Gruppen) und auch davon, was für ein Typ du bist (z.B. ob du gern am Telefon Verkaufsgespräche führst). Oder ob du gerne schreibst und Inhalte erstellst – oder eben nicht.

In der Realität sieht es leider oft so aus, dass Marketing-Anfänger eine Garantie für eine Methode wollen, und auch den glänzend klingenden Versprechen glauben (möchten). Wenn einer Methode gefolgt wurde, und diese funktioniert nicht, wird schnell aufgegeben. Extrem schade!

Oft wird völlig übersehen, dass eine differenzierte Betrachtung Sinn machen würde! Abhängig von dir und deiner Situation. Und deshalb herrscht Verwirrung und alle beharren auf ihrem Standpunkt…. So kommen wir nicht weiter.

Wahrscheinlich kannst du noch nicht unterscheiden, was zu dir passt und was nicht. Und du weißt nicht, was es alles gibt – dann kannst du dich leider auch verirren und machst viel Unnötiges.

Deshalb möchte ich dir hier eine Übersicht schaffen, für dich zum Einlesen, was es da so gibt. Von vielen wird das ein- oder andere ja als „geheime Methode“ angepriesen und für viel viel Geld vermarktet…

Wichtig: es gibt kein großes Geheimnis im Online-Marketing, und nur weil du online gehst, rennen dir die Leute auch (leider…) nicht von selbst die Bude ein. Ist einfach so. Es gibt auch keine echten Abkürzungen.

Nur bestimmte generelle Phasen, die es zu meistern gilt. Und dabei Methoden. Und wir können uns Hilfe durch technische Tools holen (da gibt es dann wirklich zig verschiedene).

Die 4 Phasen verstehen und die Möglichkeiten kennen.

Und für jede Phase gibt es immer mehrere Möglichkeiten – für den einen funktioniert das, für die andere etwas anderes. Hier kommen einige Beispiele für solche Strategien (ohne Gewähr oder Anspruch auf Vollständigkeit).

Die großen Phasen sind:

  1. Du weißt oder findest heraus, worin du echten Mehrwert liefern kannst. Du kennst das genaue Problem wenigstens einer Zielgruppe. Du liebst es, deren Problem zu lösen und das Thema, worum es dabei geht.Marketer nennen das auch „Positionierung“. Meiner Erfahrung nach kannst du sie nicht auf dem Reißbrett erfinden, du benötigst anfangs viel Kontakt zur Zielgruppe, und wirst wahrscheinlich die ganz genaue Ausrichtung im Laufe der Zeit noch anpassen. Hierfür gibt es kein Rezept. Aber natürlich hast du deine Interessen, deine ganz individuellen Stärken. Deinen persönlichen Auftrag.
    Diesen zu finden kann wunderschön, aber auch nervenaufreibend sein.
    Manchmal gibt es Umwege. Manchmal reift es über viele Jahre – wie guter Whiskey.
    Je eher du hierbei deine persönlichen Werte kennst, umso besser – und umso weniger brauchst du manipulative Verkaufs-Verfahren (na, wer „braucht“ die schon).
  2. Du lernst, für deine Zielgruppe(n) erkennbar zu werden. Du lernst, deine Problem-Ansprache und Problemlösung so zu formulieren, dass potentielle Kund*innen sich dich merken – und letztendlich Kontakt aufnehmen.
    Hierzu gehört auch die Struktur und Beschreibung deines Angebotes. Wenn du Phase 1+2 nicht hast, ist es fast egal, ob du bloggst oder Werbung machst – es wird dann schwierig.
  3. Du lernst, dich für die Zielgruppe bemerkbar zu machen. Hierzu ist es notwendig, dein Angebot irgendwie in die Welt zu streuen. Und Vertrauen aufzubauen. Lies weiter – Methoden kommen gleich unten noch! Hier fängt das eigentliche „Marketing“ an und die Meinungen und Erfahrungen gehen auseinander.
  4. Du lernst, das Angebot für einen „angemessenen“ Wert zu verkaufen. Was angemessen ist, schreibt niemand vor. Es ist nur ganz unglaublich zu sehen, dass es keinen abstrakten Wert gibt. Natürlich sollte die Qualität bei dir stimmen – aber das tut sie nach den Phasen oben. Danach entscheidet im Prinzip dein eigener Selbstwert, wie viel du verdienst. Verblüffend. Diesen Selbstwert – oder anders gesagt: deine Selbstliebe – kannst du im Laufe der Zeit steigern und du wirst mehr Vertrauen in dich aufbauen.

 

Strategien (bzw. Fragen) für Phase 1 – die Positionierung.

Manche Menschen wissen schon früh, was sie werden oder machen wollen. Aber lang nicht alle. Wo stehst du hier? Weißt du, was dich reizt? Was du wirklich liebst? Ist das eine Sache oder sind es mehrere? Kann man die verbinden? Möchtest du online etwas fortsetzen, was du offline schon tust? Oder willst du dich nochmal ganz neu erfinden?

Und: wo gibt es einen Bedarf? Bzw. wie lässt sich deine Gabe optimal nutzen? Wer profitiert am meisten davon? (Für alle da zu sein ist selten der Weg zum Erfolg und macht es nicht einfacher, am Rande bemerkt – auch wenn du vielleicht denkst, das wäre so).

Ja, was du kannst passt irgendwo da draußen am besten zu einem bestimmten Bedarf.

Falls du es nicht so genau weißt und es sich wie ein großes Puzzle anfühlt:

  • Positionierungscoaches können dir hier helfen.
  • Auch die gründliche Analyse aller Dinge, die dir Freude machen.
  • Oder, wo du schon immer Menschen geholfen hast.
  • Was dir ganz leicht fällt. So leicht, dass du denkst: „dafür zahlt doch keiner.“
  • Was du liebst, zu tun. Wenn es mehrere Dinge sind: was verbindet diese?

Was so großartig ist: im Online-Coaching (oder Training) Business ist es tatsächlich möglich, dich nochmal ganz neu zu erfinden. Mit was immer du möchtest (falls dir dein jetziger Job zum Hals raus hängt). Oder: du kannst sogar mehrere Businesses gründen.

Was ich dir dringend empfehle: überlege dir schon früh, welche persönlichen Werte du hast. Wofür du stehen möchtest. WARUM du antrittst. Warum es dir etwas bedeutet. Wähle nicht deshalb dein Thema, weil du meinst, das sei opportun oder aus anderen Gründen „von außen“. Es wird unglaublich viel leichter, wenn du genau du bist.

  • Wofür stehst du?
  • Was sind deine Werte?
  • Warum begeistert dich genau das – was ist dein „großer Beitrag für die Welt?“
  • Warum liebst du deine Zielgruppe – warum passt genau du so gut?
  • Hast du eigene Erfahrungen zum Thema?

Es kann sein, dass du das am Anfang nicht so genau beantworten kannst. Dann verzage nicht. Fange irgendwo an – und wenn du am Anfang gratis arbeitest.

Bleib im Verlauf deines gesamten Business-Prozesses offen für Nachschärfungen hier – und teste auch einfach mal.

Diese Phase ist – ungeachtet dessen, dass ich sie Phase 1 genannt habe – fast eher ein begleitender Prozess als einer, der am Anfang via Reißbrett entworfen wird… (wie ich anfangs mal dachte. Aber weder bei mir noch bei vielen anderen, mit denen ich in Kontakt bin, war das eine einmal ausgedachte Sache).

 

Strategien (und Fragen) für Phase 2 – erkennbar werden.

Hierin liegt sehr sehr viel Kunst, wenn du mich fragst. Es hängt stark mit Phase 1 zusammen.

Um erkennbar zu sein, musst du – einfacher gesagt als getan – genau wissen, was die Menschen in deiner Zielgruppe interessiert, bewegt, wie sie sich fühlen. Was sie sich wünschen, wo sie hin wollen. Genau. Im Detail. Oder: je detaillierter, desto besser geht es.

Es geht darum, gezielt die Emotionen anzusprechen und auch den Zielzustand, den du herbeiführen willst/kannst für denjenigen (immer unter der Voraussetzung, dass du kein Heilversprechen machen kannst und derjenige mitmacht und Eigenverantwortung trägt, ganz klar).

Es geht NICHT darum, möglichst viele Methoden von dir oder einen genauen Weg aufzulisten. Es geht auch nicht um die Zahl deiner Ausbildungen (wie es manche versuchen). Lustiger Weise ist das, was wir als „Professionalität“ ansehen hier weniger wichtig als die Kunst, den anderen emotional abholen zu können.

Hier sind die gängigen Methoden und technischen Hilfsmittel, die wir gut einsetzen können:

  • Aus dem Bereich der Suchmaschinen-Analyse kommt die Recherche von eingetippten Suchworten in der Google-Suche (Keyword-Analyse). Dieser riesige Wissensschatz, den Google hier erstellt, kann von uns genutzt werden, um heraus zu finden, was die Menschen bewegt. Einfach dadurch, was sie wie häufig eintippen. Dadurch erhältst du auch Hinweise, wozu du gut bloggen kannst. Es sollte stets weniger um eine Optimierung für Google gehen als darum, maximal interessant zu sein (nichts anderes will Google von dir).
  • Website-Texte, die speziell für die Zielgruppe entwickelt werden und die emotional gehalten sind. Angebote können ebenfalls so formuliert werden.
  • Du schreibst einen Blog, zu den ganzen einzelnen Fragen, die deine Zielgruppe hat. Und zu deinen Erfahrungen, deinen Werten, in dem du dich zeigst.
  • Ganz besonders gut funktionieren in diesem Kontext so genannte LandingPages. Das sind eigens für ein bestimmtes Angebot oder einen bestimmten Zweck (wie Newsletter-Anmeldung) erstellte einzelne Seiten deiner Website, die emotional hoch optimiert werden.
  • Nach meiner Erfahrung gilt: testen, testen, testen. Am schnellsten lässt sich die Wirksamkeit eines Angebots / Themas ausprobieren, indem du eine LandingPage erstellst, und darauf eine Anzeige schaltest (s. nächster Punkt).
    Mit enstprechenden Tools („Heatmaps“) kannst du dann sehen, wo die Leute sich wie lange aufhalten, was sie interessiert, wo sie aussteigen – und was sie anklicken. Es ist fast nie zu 100% vorhersagbar, was wirklich am besten funktioniert. Man kann hier Überschriften, Formulierungen, Farben, und vieles mehr testen. Die Erfahrung zeigt: es kommt auf Details an. Und keiner kann alles vorhersehen, wie sich deine Zielgruppe verhält.
  • Bei aller Liebe zur Technik (die ich ja gern einsetze) – es geht letztendlich um ein menschliches In-Kontakt-Treten und um tiefes menschliches Verständnis. Empathie ist extrem hilfreich. Wann immer du kannst: trete im realen Leben mit der Zielgruppe in Kontakt (und auch nicht nur auf Facebook). Wo sind die? Wo treffen sie sich? Gibt es Workshops? Veranstaltungen? Gehe dorthin. Sprich so viel du kannst über dein Thema. Finde Details, finde Sorgen, Nöte, Lösungswege.

Das Erkennbar-werden spiegelt sich also letztendlich in der genauen Ausgestaltung deiner Texte und deiner Ansprache wieder. Das zieht sich bis in Werbeanzeigen hinein.

Folgende Fragen sind hilfreich:

  • Was genau hat mein letzter Kunde mir als Problem geschildert (oder wo du Kontakt hattest)? Wörtlich? Du kannst es wörtlich auf deiner Website oder LandingPage wiedergeben. Gib zuerst die gefühlten Probleme und Ängste einfach nur wieder.
  • Wie fühlt sich jemand, bzw. wie wünscht sich jemand, sich zu fühlen, nachdem er bei mir war? Was ist die „Transformation“, die derjenige durchmacht? (Und das ist nicht nur einfach „neue Wege gehen“ oder „dein volles Potenzial entfalten“). Bitte sei spezifisch.
  • Welche typischen Ängste, Sorgen und Hürden fühlen die Menschen meiner Zielgruppe?
  • Was bewegt meine Zielgruppe – auch privat? Was sind deren Werte? Welche Hobbies und Interessen haben sie? (lässt sich konkret gut auf SocialMedia nutzen)
  • Kann ich Erfolge vorweisen? Habe ich Aussagen bestehender Kund*innen?

Merke: je eher deine Aussagen von Emotionen und persönlichen Werten durchzogen sind, desto besser funktioniert es in der Regel. Dadurch wirst genau du erkennbar (und ich weiß auch, davor fürchten sich nicht wenige. Möchtest du auch lieber neutral und „professionell“ bleiben? 😉 Fühlt sich sicherer an, funktioniert aber schlechter bis gar nicht).

Denn: 1-2 Kunden im Monat, denen du optimal helfen kannst, sind besser, als 10 weniger passende, anstrengende, unzufriedene Kunden. Du willst vor allem für die passenden erkennbar sein – das heißt auch: Polarisieren! Und ich weiß: das braucht Mut.

Vor lauter Angst, nicht genug Kunden zu bekommen, oder sich zu zeigen (ging/geht mir nicht anders!!), versuchen viele die „Wischi-waschi-Mitte“. Hierzu ein einfacher Gedanke:

Stell dir vor, dein optimaler Lieblingskunde kommt auf deiner Website vorbei – und erkennt dich nicht! Sind alle Inhalte (Website, Werbetexte…) so, dass sie deinen Lieblingskunden abholen? Und wer ist das genau?

Strategien und Vor- und Nachteile für Phase 3 – bemerkbar machen & Vertrauen bilden.

Das ist die Phase, die man nun eigentlich als „Marketing“ bezeichnet. Und: manche fangen hier an, bevor das andere getan oder begonnen ist.

Daher kurz 2 Dinge vorab, die ich NICHT empfehle, zu tun:

  • Du beauftragst eine Website, ohne deine Positionierung und Inhalte vorbereitet zu haben. (Anfangs hatte ich viele solcher Anfragen… eine Website zu erstellen ohne irgendeinen Inhalt). Das ist das Pferd von hinten aufgezäumt. Vielleicht denkst du: es wird leichter, wenn du ein grafisches Gerüst hast.
    Nope – das zwingt dich nur in eine Vorlage. Starte bei dir. Sonst hast du da irgendein inhaltsleeres Gerüst als Grafik-Vorlage, was wahrscheinlich nicht mal zu dir passt.
    Fang an, deine Zielgruppe zu beschreiben. Skizziere ein erstes Angebot und einen ersten Über-mich-Text.
  • Du hast dein Angebot noch nicht wirklich erkennbar und die Zielgruppe nicht klar, möchtest aber bereits „skalieren“ oder erwartest, dass eine Marketing-Agentur dir in Scharen „passende“ Leute bringen wird (obwohl du selbst weißt nicht, was passt – nun, die Agentur wird es dir nicht sagen können!). Und so gibst du dort leicht viel Geld umsonst aus.
    Übrigens: gleiches gilt für eine Suchmaschinen-Optimierung. Die geht nur auf spezifische Inhalte, und die muss jemand passend erstellen. Das ist KEIN technisches Thema und m.E. nicht vollständig delegierbar.

Angenommen aber, die Phasen 1 und 2 sind (in einer ersten Schleife – du wirst immer wieder nachbessern, sehr wahrscheinlich) vorbereitet oder mindestens durchdacht.

Ab hier scheiden sich die Geister und es gibt viele Wege, wie eingangs schon erwähnt. Ich beschreibe ein paar typische inklusive Hinweisen:

Grundsätzlich gibt es bezahlte und unbezahlte Wege. Wobei die unbezahlten viel Aufwand bedeuten und recht viel Zeit kosten. Mehr als früher, da es jetzt viel mehr Menschen nutzen. Die anderen bergen die Gefahr, Geld zu verbrennen. Aber alle haben auch ihre Vorteile:

 

1) Unbezahlt. Das klassische reine Content-Marketing.

Marketing mit deinen Inhalten. Hierbei bloggst du, am besten noch so weit Google-optimiert, dass du gut gefunden wirst. Zusätzlich kommt ein Youtube-Kanal in Frage, oder ein Podcast. Und natürlich die Verbreitung über Social Media (Facebook, Instagram, Pinterest, LinkedIn und wie sie heißen).

Vorteile:

  • Es kostet „nur“ deine Zeit. (Dafür viel davon – s. Nachteile)
  • Hat das Potenzial, dass du mit deinen Inhalten glänzt und so gleich Vertrauen aufbaust. Zusätzlich kannst du Newsletter versenden, wann immer du einen neuen Inhalt hast.
  • Du kannst deine Inhalte direkt für Social Media Postings nutzen.
  • Wenn dein Content wirklich gut ist (nur dann) landest du bei Google oben. Das ist natürlich wie der 6er im Lotto, weil dann gratis Leute auf deine Website kommen.
  • Ständige Produktion von Content hilft ganz enorm, zu wachsen und sich ständig mit dem eigenen Schaffen auseinander zu setzen. Und immer besser zu werden. Bloggen verschafft dir selbst sehr viel Klarheit.
  • Verkaufen wird am Ende, wenn du schon Fans hast, sehr viel leichter. (Voraussetzung ist, dass du die Phasen 1 und 2 so weit gut gemeistert hast, dass du entsprechend begeisternde, emotionale, verbindende Inhalte erstellen kannst).
  • Wenn du einen Gastartikel auf einem erfolgreichen Blog bringen kannst/darfst (evtl. musst du dafür auch zahlen!) ist dies ein ganz toller, solider Weg, um viel Aufmerksamkeit und Traffic (=online Besucherstrom) zu generieren.

Nachteile:

  • Es dauert seeeehr lange. Wenigstens ½ Jahr, bis dein Content bei Google von selber gefunden wird. Noch länger, bis dadurch wirklich viele Besucher kommen. Oder der 1. Kunde.
  • Viele sind, ehrlich gesagt, irgendwann überfordert. Gerade, wenn du versuchst, mehrere Kanäle zu befeuern. Es kann sehr anstrengend sein mit den Inhalten und deren Verbreitung. Besonders, wenn du parallel (noch?) viel 1:1 mit Kunden arbeitest oder kein Riesen-Team hast. Manche bleiben hier stecken und kommen nie zu Kunden.
  • Wir laufen Gefahr, den „Großen“ nachzueifern. Wir sehen bei anderen – und wir kennen ja meist nur die Etablierten – dass dort viele tausend Fans und Abonnenten da sind und denken, wir müssten das auch schaffen. Die eigene Fanpage hat am Anfang müde 10 Abonnenten – und wir fangen an, uns zu schämen. (Übrigens: jeder einzelne Fan zählt und nur EIN perfekter könnte ein Monatseinkommen – oder mehr – liefern).
  • Manche scheuen sich, gute Dinge / Wissen gratis zu veröffentlichen. Ich selber sehe da kein Problem – aber für viele ist das eine gefühlte Blockade.

Merke: viel hilft nicht unbedingt viel. Früher war immer der Tipp, ständig zu bloggen oder andauernd 3x täglich auf Facebook zu posten. Eine Content-Schwemme war die Folge. Aber: jeder Blogger, der schon länger dabei ist, merkt: nur ein paar wenige Artikel kommen gut an und bringen Besucher via Google. Es ist nur nicht einfach, genau diese Bomben-Artikel zu erstellen, weshalb man so viele schreibt 😉

Es ist auch nicht Artikel gleich Artikel. Sie sollten auf emotionale Art gemacht sein und deinen eigenen Standpunkt beinhalten. Einfach nur Sachen zu veröffentlichen, die es schon gibt: hilft nicht.

Im Prinzip sammelst du so – indem du gratis Content raus gibst – Abonnenten, Fans und Mail-Anmeldungen. Dann rufst du z.B. ein Webinar bei deinen Fans aus, und verkaufst dort dein Angebot (das ist jedenfalls der Weg mit am Abstand den meisten Verkäufen. Wenn es richtig aufgezogen ist, d.h. vor allem emotional, mit guter Mehrwert-Beschreibung. Dahin führt uns alles immer wieder zurück).

Es geht aber auch der Verkauf via eMail an deine Liste, wenn du eine hast – und – manchmal funktioniert es tatsächlich, dass ein kleinerer Kurs einfach so von allein über die Website gekauft wird (damit meine ich im Preis-Bereich bis 200€). Hier ging aber ein Vertrauensaufbau via Blog, Youtube, etc. voraus.

 

2) Bezahlt. Mit Werbeanzeigen. Direkter Verkauf.

Du schaltest eine Anzeige, z.B. direkt auf ein Webinar oder ein persönliches Gespräch.

Das Webinar kann live gehalten werden oder automatisiert ablaufen (als Video). Normalerweise folgt dann am Ende des Webinars ebenfalls ein persönliches Gespräch.

Hier ist es ohne persönliches Gespräch eher schwierig, hochpreisigere Angebote (sagen wir ab 1.000€) zu verkaufen, weil: Menschen wollen da schon mal mit jemandem gesprochen haben und auch Fragen stellen (wobei natürlich nichts unmöglich ist 🙂 ).

WICHTIG: hier empfiehlt es sich unbedingt, eine spezielle LandingPage mit ganz gezielter Terminbuchung / ggf. Zugang zum Webinar anzubieten, auf die deine Werbeanzeige hin führt. Also eine Seite, auf der man von der Werbeanzeige aus landet, daher der Name. Einfach nur unspezifisch auf die Startseite der Website: würde ich nicht machen.

Vorteile:

  • Kann schnell gehen. Sofortige Kundengewinnung möglich.
  • Du entwickelst nicht ggf. Content, der gar nicht bei Kunden ankommt. Und verbrauchst Unmengen Zeit, ohne Umsätze zu generieren, ergo: schnelle Umsätze.
  • Durch den schnellen Kundenkontakt kannst du so besser üben – und viel über die Zielgruppe herausfinden. Und was geht und was nicht.

Nachteile:

  • Deine persönlichen Gespräche müssen sitzen. Für Anfänger nicht immer so einfach.
  • Lohnt wenig für niedrigpreisigere Angebote oder kleine Coachings. Die Werbeanzeigen sind recht teuer und müssen sich rentieren. Es kann auch mal 500€ kosten, einen Interessent so zu gewinnen. Darüber sollte man sich klar sein. Das hier kostet Geld.
  • Genau hier gibt es inzwischen einige schwarze Schafe, die mit ausgeklügelten psychologischen Methoden und lange erprobten Gesprächsleitfäden einfach nur schnell viel Geld machen wollen, ohne eigentlich etwas zu können. Stichwort: HighPrice Coaching. Es gibt auch gute teure Coachings – aber bei den angesprochenen wird lediglich die Methode des Gesprächsleitfadens weiter verkauft. Es geht nicht um dein Business und nicht um Sinnstiftung. Es geht einzig und allein um schnellen Reichtum. Fast ein bisschen wie ein Schneeball-System. Du musst dann auch den Gesprächsleitfaden sehr teuer weiter verkaufen… (gern mal 10.000€ oder mehr). Also pass hier auf.

 

3) Der Mix: gratis Content, der beworben wird.

Finde ich einen guten Mix. So kommt dein Content bedeutend schneller in die Welt.

Es lässt sich hier gut und schnell testen, welcher Content gut ankommt, also welche Gedanken, Ideen, Polarisierungen, bzw. zu welcher Zielgruppe das passt, und welche Angebote die meisten Klicks erhalten.

Vorteile:

  • Guter Content schafft mehr Vertrauen als reine Werbeanzeige auf Direkt-Gespräche. So können dich Interessenten erst ein bisschen kennenlernen.
  • Content-Anzeigen sind (meistens) billiger als solche direkt auf ein Webinar / Gespräch
  • Du kannst deine Inhalte auch wunderbar für gratis-Postings in Social Media verwenden (gilt auch für Punkt 2) analog)

Nachteile:

  • Kann natürlich wieder länger dauern
  • Du musst schauen, dass Menschen, die deinen Content sehen, irgendwie für dich im Zugriff bleiben (entweder durch Eintrag in eine Mailing-Liste oder via „Sammeltopf“ des Werbeanbieters, kommt jetzt). Sonst hast du dein Geld umsonst ausgegeben.

Was auch geht: du bewirbst erstmal ein Content-Stück, z.B. ein Video. Alle Menschen, die sich das ansehen und dafür interessieren, kannst du in einem „Sammeltopf“ verwalten (man nennt es „Re-Marketing“ und Google, Facebook & Co. bieten diese Möglichkeit).

Oft müssen die Leute mehr als einmal von dir hören, um „drauf anzuspringen“, denn der Vertrauensaufbau bleibt immer Thema. Also sammelst du Leute mit einer ersten Anzeige und lässt gezielt eine zweite folgen an die Interessenten der ersten. (Das funktioniert auch bei Nr. 2 ohne Content).

Wie lange du diesen „Weg zu dir“ machst – wie viele Anzeigen und welche, mit oder ohne die Leute in deine eMail-Liste einzuladen, oder sie in eine Facebook-Gruppe zu bringen, oder wohin auch immer – sind dann Spielarten. (Hier werden dauernd neue „Hacks“ angepriesen, also angebliche Geheimtipps, Abkürzungen, und dergleichen mehr. Ich möchte dem nicht mehr hinterher laufen….)

Ich persönlich sehe das inzwischen anders. Wenn du ganz du bist, wenn du tollen Mehrwert hast (ich erwähne nochmals die Phasen 1 &2 hier) – dann wird der exakte Weg gar nicht so entscheidend sein. Menschen können zu dir finden auf Wegen, die du vielleicht nicht kennst oder nicht beabsichtigt hast. Außer, du versteckst dich noch.

Ich habe am Anfang so viel geplant und gemacht, mit dem Blog und mit Facebook. Ich nutze das noch heute – aber die Wahrheit ist: mein gesamtes erstes Jahr habe ich bestritten, indem ich unbedarft und mit purer Begeisterung für Web und Online-Business raus gegangen bin und zwar OFFLINE!

Eigentlich wollte ich für mich selbst auf Workshops und Messen. Und kam jedes Mal kam ich mit einigen Kundinnen nach Hause, ohne je gefühlt irgendwas verkauft zu haben.

Jetzt siehst du vielleicht: es gibt nicht schwarz und weiß. Marketing-Methoden lassen sich mixen. Und sie sind nicht richtig und falsch, sondern bieten einfach verschiedene Herangehensweisen und Vor- und Nachteile.

 

Ideen und Gedanken für Phase 4– Ehrlich und angenehm verkaufen.

Geht es dir vielleicht auch so – verkaufen klingt eher gruselig und auf Manipulation hast du keine Lust? Ich auch nicht. Brauchst du auch nicht (wenn du das mit den Formulierungen raus hast und deinen Mehrwert klar hast, s. Phase 2).

An Menschen verkaufen, die dich schon kennen

Wie einfach verkaufen ist oder nicht, kommt jetzt tatsächlich drauf an, wie du vorher in Phase 3 vorgegangen bist. Wenn du viel Content gratis geliefert hast, ist das Vertrauen meist höher. Es hängt aber ebenso davon ab, wie viel Begeisterung und Energie du ganz persönlich für dein Thema mitbringst und bereits zeigen kannst.

Angenommen, du machst ein Webinar. Da sind Leute drin, die schon mehrfach von dir gehört haben. Z.B. haben sie deinen Newsletter gelesen. Oder sie mögen deinen SocialMedia-Content und folgen dir da.

Die kaufen wesentlich leichter von dir. Die vertrauen dir schon. Wie beim guten Gemüsehändler, den du kennst. Da zahlst du sogar mal nen Euro mehr.

Wenn deine Werte und die deiner Kund*innen zusammen passen, werden sie ohnehin noch viel lieber bei dir kaufen. Wenn das klar ist, dann reicht meist ein solches Webinar, wo du nochmal Mehrwert lieferst – und dann dein Angebot treffend beschreibst. So kannst du auch einen Kurs gleich mehrfach verkaufen. Oder eine Gruppe dafür gewinnen. Ohne Tricks.

Wenn du vorher wenig Kontakt hattest, ist die Kaufbereitschaft meist weniger hoch. Trotzdem ist es möglich, nach Erstkontakt zu verkaufen. Hängt viel von dir und deiner Energie ab (keine Sorge: diese lässt sich im Lauf der Zeit auch noch aufbauen und erhöhen. Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut).

Sei begeistert! Es ist das magnetisch anziehendste, was du tun kannst. Und du musst dann keine bis zuletzt „ausgeklügelte“ Strategie haben.

Direkt verkaufen an neue Menschen

Falls du dich der Aufgabe stellen möchtest, stattdessen gleich direkt in einem Telefonat zu verkaufen, geht das auch. Eventuell musst du hier etwas üben (und nicht für jeden ist das das Richtige).

Am meisten hilft: konzentriere dich auf die Bedürfnisse des anderen, spiegele auch hier dessen Situation, und prüfe, ob du wirklich genau passt. Stresse dich gar nicht mit Preisen oder Verkaufen, in den ersten ¾ des Gesprächs. Ich sehe solche Gespräche eigentlich gar nicht als Verkaufsgespräch.

Übrigens: wenn es dir so besser passt, kannst du auch am Gesprächsende sagen, du stellst ein Angebot zusammen. Und überlegst dir in Ruhe das Passende, deinen Preis – und schickst es dann per Mail mit oder ohne Optionen. Wenn du den Preis nicht spontan diskutieren willst.

Überlege deine Pakete

Am Ende hilft es dir sicher sehr, wenn du für den Anfang Pakete klar hast – und wenn du die Preise zusammen mit deinem Kontakt-Anfrageformular da hast, weiß derjenige ja auch, was er investieren muss. Es hilft, abgestufte Pakete zu haben. So können die anderen dich zuerst „ausprobieren“ und können dann später upgraden.

Für das Nennen von Preisen auf der Webseite (Ja? Nein? Auch die ganz teuren Sachen?) gibt es keine eindeutige Antwort und kein Patent-Rezept.

Ganz grundsätzlich: beginne mit den Preisen, mit denen du dich wohl fühlst. Es bringt wenig, gleich riesige Pakete und riesige Preise aufzurufen, die (noch) nicht zu dir passen. Es geht einfach nur um dich und deinen aktuellen Stand.

Ich darf dich beruhigen: dein inneres Wertgefüge wächst, und deine Preise auch. Am Anfang waren für mich selbst 2.000€-Umsätze riesig viel. Später habe ich z.B. für 6.000€ Websites samt Mitgliederbereich verkauft und fand das normal. Viele Kundinnen kamen auch immer wieder, und in Summe entstanden so auch große Umsätze.

 

Was soll ich als Anfänger jetzt bitte konkret machen?

Ich KANN dir nicht das eine Patentrezept sagen. Das wäre Blödsinn, und ich kenne dich ja erstmal nicht, was dein Angebot ist, und wie gut du im Direkt-Verkauf bist. Das folgende könnte ein guter Weg sein:

Auf jeden Fall: fang bei dir an, denke etwas über Positionierung nach und ein Angebot, mit dem du starten willst. Und wie genau es welches Problem löst. (Phasen 1 + 2). Ist nicht wichtig, dass das alles schon perfekt ist. Wahrscheinlich schärft es sich im Laufe der Zeit nach.

Danach würde ich IMMER mit 1:1 Arbeit starten. Nicht mit einem Kurs, nicht mit Skalieren. Sondern mit unmittelbaren Kunden-Erfahrungen.

Am schnellsten geht deren Gewinnung für den Anfang mit Werbeanzeigen – ob Facebook oder Google Ads besser funktionieren, solltest du ausprobieren. Hängt nämlich von Thema und Zielgruppe ab. Du solltest bereit sein, gratis Erstgespräche zu führen hierbei, denn du musst von 0 auf 100 Vertrauen aufbauen.

Wenn du die Phase durch hast, kannst du überlegen: willst du jetzt auch Gruppen unterrichten? Willst du evtl. einen Online-Kurs kreieren? Willst du skalieren?

Anders ausgedrückt: um ein Gruppenprogramm/Kurs zu verkaufen, brauchst du auch viele Interessent*innen GLEICHZEITIG. Und da ist das Vorgehen oft etwas anders.

Ab hier kannst du auch weiter mit Werbung arbeiten, du kannst aber parallel drüber nachdenken, zu bloggen und mit Inhalten rauszugehen. Das ist zwar länger und mühsamer, kann aber auf Dauer eine solide „Fan-Base“ generieren, so dass du irgendwann von laufenden Werbeausgaben (wenigstens zum Teil) weg kommst.

Um gezielt bloggen zu können, macht es Sinn, dass du deine Zielgruppe kennst, um relevanten, emotionalen Content erstellen zu können.

Immer gut und beschleunigend wirken sich – zu jeder Zeit – Gastartikel auf gut besuchten und themen-nahen (!) anderen Blogs aus. Weil du dir deren Bekanntheit zu Nutze machst und du Besucher von dort zu dir „ziehst“.

Bis dein eigener Blog von allein viele Besucher hat bzw. bei Google gut abschneidet, musst du einiges an Zeit rein stecken. Und es dauert MINDESTENS 6 Monate, bis es anfängt zu wirken bei Google. Generell funktioniert ein Business immer auch ohne Blog – du musst wissen, was dir liegt und wie dein Budget aussieht.

Alles Gute für dich!

Ja, das war jetzt viel. Es ist nicht wichtig, ob du dir alles merken konntest (und du kannst ja hier wieder nachlesen kommen). Sondern ich möchte dich zum Umdenken einladen, nicht weiter nach dem einen Patentrezept zu suchen, nach „richtig“ und „falsch“ einzuteilen.

Sondern dich anregen, zu überlegen, was zu dir passt. Wo du grad stehst.
Welche Vor- und Nachteile konntest du oben für DICH sehen? Wo passt DU dazu?

Alles ist möglich! Vertraue dir. Vertrau auch deinem Instinkt. Es wird großartig.

Das Wichtigste bei allem: sei begeistert. Gib das Beste, was du zu geben hast. Dann wirst du nicht nur reich (falls dir das wichtig ist) – sondern vor allem glücklich. Denn diese Energie schwingt von dir zu anderen – und zurück zu dir!

Auf dein erfüllendes Business – liebe Grüße

von Anja

#7 Darf ich polarisieren mit meinen Inhalten?

Viel Spaß beim Reinhören und liebe Grüße – deine Anja.

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