Hier möchte ich dir einen Einblick in das Thema SEO Grundlagen geben.
SEO – diese drei Buchstaben liest und hört man im Zusammenhang mit Web immer wieder.
Sie stehen für „Search Engine Optimization“, auf Deutsch Suchmaschinen-Optimierung. Man könnte auch sagen, die Optimierung der eigenen Seiten dahingehend, dass sie bei Google möglichst weit oben erscheinen.
Was steckt dahinter, was gibt es zu beachten? Wie kannst du deine eigene Website für SEO optimieren?
Was hinter SEO steckt – SEO Basics
Es geht also darum, bei Google automatisch in der Suche und natürlich möglichst auf einem oberen Platz der Ergebnisse zu erscheinen. Statistiken zeigen, dass du für viele Klicks auf einem der oberen Top-3-Plätze landen musst. Der allererste Platz ist dabei noch wesentlich erfolgreicher als die Plätze zwei und drei.
Warum rede ich nur von Google? Schließlich gibt es andere Suchmaschinen wie Bing. Google allerdings nutzen in Deutschland von etwa 95% aller Internetnutzer, daher können wir uns getrost darauf spezialisieren. Was eigentlich ganz angenehm ist, dann müssen wir uns nicht an vielen Fronten schlagen.
Nicht zu verwechseln allerdings mit den bezahlten Anzeigen (Stichwort Google AdWords), die noch oberhalb dieser so genannten „organischen“ Treffer erscheinen! Hier kann jeder – auch du – gegen Bezahlung eine Einblendung buchen. Bietest du genug, landest du oben. Bietest du zu wenig, landest du weiter unten und erhältst kaum Klicks. Zahlen musst du allerdings nur, wenn deine Anzeige angeklickt wird. Bei stärker umkämpften Themen – wenn viele Leute werben – kostet dich ein Klick ab 1,00€ aufwärts. Anzeigen kannst du über Google AdWords aufgeben, mit jedem Google-Konto. Hierbei handelt es sich dann um SEA, das so genannte „Search Engine Advertising“, Werbung direkt in der Suche.
Wie Google wertet, bleibt eine „Black Box“
Leider sind inzwischen viele Informationen im Netz zu SEO veraltet. Und genau genommen weiß ohnehin niemand wirklich, wie Google eigentlich entscheidet, welche Seiten es weit oben in den Suchtreffern anzeigt. Dennoch ranken sich eine Menge Gerüchte und teils sicher auch berechtigte Informationen rund um dieses Thema.
Google veröffentlicht seine Regeln zur Seitenbewertung nicht, gibt lediglich einige Hinweise an Webmaster (s. z.B. Googles Artikel „Schritte zu einer Google-freundlichen Webseite„). Deshalb wird darüber wird unter SEOlern viel diskutiert und manchmal auch gestritten. Früher einmal gab es den „PageRank“, so hieß der Algorithmus (d.h. die Berechnung) von Google zur Bewertung von Seiten (wenn dich das interessiert, lies den Wikipedia-Artikel dazu).
Ganze Agenturen sind darauf spezialisiert, die Seiten ihrer Kunden in den Google-Ergebnissen „nach oben zu pushen“. Denn oben will jeder angezeigt werden, schließlich bedeutet das kostenlose Besucherströme. Die „richtigen“ Keywords zu finden und für diese zu optimieren wird geradezu zu einem Sport.
Inzwischen passt Google seinen Algorithmus immer wieder an, und es gibt offenbar mehr als 200 Kriterien, die in das Ranking (die Bewertung und damit die Position in den Suchtreffern) einfließen.
Was du konkret tun kannst auf deiner SEite (Onpage SEO)
Denken wir einfach einmal ein bisschen wie Google. Die Suchmaschine lebt davon, schneller und besser als alle anderen sehr viele Ergebnisse zu finden, die möglichst exakt zu dem passen sollen, was der Nutzer sucht. Wurde in der Vergangenheit eine Seite zu einem Suchwort (Keyword) gefunden, oft angeklickt und die Sucher blieben lange darauf, so war der Inhalt wohl relevant und gut.
Es ist daher aus meiner Sicht absolut davon auszugehen, dass lange Verweilzeiten auf deiner Seite positiv bewertet werden. Natürlich ist ebenfalls wichtig, ob du möglichst passend zum gesuchten Thema schreibst – daher die Keywords.
Es ist sehr sicher anzunehmen, dass Google auch Synonyme und bisweilen sogar Kontext versteht. Also verwende durchaus Abwandlungen und ähnliche Begriffe deiner Keywords.
Schlussendlich zählt wahrscheinlich neben dem absolut wichtigen Inhalt das Alter der Domain – da kannst du außer Warten nicht viel tun. Hinweis: du kannst – im Normalfall gegen eine mitunter saftige Gebühr – eine vorhandene Domain kaufen. So „erbst“ du dann ein höheres Alter.
Sicherheit ist auch ein Aspekt – stelle deine Seite daher auf https um (statt http), damit alle Daten verschlüsselt übertragen werden. Solltest du beim selben Hoster sein wie ich (All inkl.), dann gibt es dort in den Domain-Einstellungen bei der Option Sicherheit bzw. SSL die Möglichkeit, mit 2 Klicks ein Zertifikat von Let’s Encrypt kostenlos einzubinden.
Kleine Checkliste für Onpage SEO
Auf deiner Seite solltest du bzgl. guter Inhalte und Struktur insgesamt auf Folgendes achten (zumindest sind das die allgemein verbreiteten SEO-Infos):
- Schreibe einzigartigen, wertvollen, gut lesbaren Inhalt (Content). Sei für deine Leser interessant und relevant. Kopiere nicht von anderen. Wenn du irgendetwas beachten solltest, dann das.
- Die URL deiner Seite sollte ein gutes Keyword möglichst weit vorne enthalten. Bei WordPress kannst du die URL selbst festlegen, also kein Problem.
- Dein Seitentitel sollte sprechend sein und kann ebenfalls ein Keyword enthalten. Der Titel sollte eine gute Länge von bis zu 65 Zeichen haben.
- Deine Artikel sollten die gewünschen Keywords enthalten, aber auch Kontext und Synonyme. Jedoch auch nicht zu viele Wiederholungen desselben Keywords, so zwischen 1-3% Anteil des Keywords am Text. Schreibe natürlich und für Menschen gut lesbar.
- Nutze ausgehende Links, mixe dofollow und nofollow (das sind Attribute, die du den Links mitgeben kannst).
- Achte darauf, dass Besucher lange bei dir bleiben (werte deine Seite z.B. mit GoogleAnalytics dahingehend aus). Mach deine Artikel nicht zu kurz und verlinke sie gut mit weiteren Artikeln.
- Deine Artikel sollten daher mindestens 300 Worte lang sein.
- Nutze ansprechende Bilder. Fülle das Alt-Attribut deiner Bilder (heißt auch Alternativtext), denn im Gegensatz zum Bildmotiv können Suchmaschinen das lesen.
- Verwende nur eine H1-Überschrift (in WordPress meist der Titel). Strukturiere den weiteren Text gut mit Unter-Überschriften (H2 und H3).
- Unter einer Überschrift sollten nur 300 Worte folgen.
Tipp: Um das nicht alles immer erinnern und prüfen zu müssen, verwende in WordPress das sehr beliebte Plugin YoastSEO und lass dir unter jedem Artikel die Kriterien und deinen Erfüllungsgrad als Ampel anzeigen!
Das Plugin bietet noch einen weiteren Vorteil: es erstellt dir eine Sitemap, das ist wie eine Straßenkarte deiner ganzen Website. Hier sind alle Einzelseiten aufgelistet, und das macht Google das Indexieren leichter.
was du sonst noch tun solltest (Offpage SEO)
Ein weiteres (offenbar) sehr wichtiges Kriterium ist die Anzahl und die Qualität von externen Links, die von anderen Seiten zu dir führen (auch Backlinks genannt). Es ist offensichtlich, dass eine Seite, die von vielen anderen verlinkt wird, wohl guten Inhalt bieten muss. Doch hier kann Google (und tut es auch) jederzeit seine Kriterien ändern. Schließlich wurde hier von so genannten „Black-Hat-SEOlern“ viel Schindluder getrieben.
Weiterführender Hinweis: Bezüglich der Algorithmus-Updates findest du bei Interesse z.B. hier weitere Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Google_Penguin
Es gibt Seiten (z.B. große Portale und Shops wie Zalando oder Ab-in-den-Urlaub.de) mit über 100.000 eingehenden Links und mehr! Und wenn du dich nicht unlauterer Mittel bedienst (wie „Spam-Bots“, Algorithmen die für dich automatisch irgendwo Links setzen) und nicht tausende Fans hast, die dich verlinken (wer hat die am Anfang?), dann wirst du viel Zeit in den so genannten Linkaufbau (auch „Linkbuilding“ genannt) investieren müssen.
Bis du bekannt wirst und andere dich „einfach so“ verlinken, dauert es. Besonders mit einem neuen Blog erscheinst du anfangs kaum automatisch in der Google-Suche, und so wird auch niemand Links automatisch zu dir setzen.
Der eigene Linkaufbau
Deshalb machen sich viele Webseitenbetreiber selbst die Mühe, ihre Seite zu verlinken. Hier solltest du KEINE zweifelhaften Services in Anspruch nehmen wie „1000 Links in einer Woche – wir bringen Ihre Seite bei Google nach oben“. 1000 Links auf einmal sind alles andere als der von Google gewünschte natürliche Linkaufbau.
Dies braucht kontinuierlich ein Zeitbudget für das Finden von Seiten anderer Menschen, von denen aus du dich verlinken kannst, d.h. indem du oder der Webseitenbetreiber dort Links auf deine Seite setzt, z.B. durch das Verfassen von Nachrichten oder Beiträgen dort.
Setze somit nach und nach Links „von außen“ auf deine Seite, indem du in Foren kommentierst, in sozialen Netzwerken aktiv bist, andere Blog-Artikel kommentierst, Gastartikel in themenverwandten Blogs anbietest und schreibst, und auf Frage-Antwort-Seiten deine guten Infos anbietest. Auch YouTube-Videos können hilfreich sein. Trage dich immer wieder in Webverzeichnisse ein (das oft genannte DMOZ, das bekannteste Webverzeichnis, hat inzwischen leider seine Pforten geschlossen…). Google einfach einmal nach „Webverzeichnis“ oder „Webkatalog“.
So baust du im Laufe der Zeit Links von verschiedenen anderen Seiten auf. Nimm am besten immer Seiten und Foren, die thematisch zu dir passen.
Und mal ganz am Rande bemerkt: ein Link ist ja ein Verweis auf deine Seite, dem Menschen direkt folgen können. Also kommt hier unbezahlter Traffic auch ganz ohne SEO und Google vorbei, wenn du die Seite für deinen Link sinnvoll gewählt hattest 🙂
Solltest du SEO betreiben – oder lieber bezahlte Werbung buchen?
Der Grund, warum man bei Google weit oben sein will, ist sonnenklar: so gewinnst du Besucher und potentielle Kunden für die Webseite automatisch, völlig kostenlos und andauernd. Jedenfalls so lange, wie deine Wettbewerber dich nicht überholen oder Google seinen Algorithmus ändert. Allerdings muss man dafür doch etwas investieren: Zeit. Es ist, wie es immer ist: du investierst entweder dein Geld oder deine Zeit. Ich möchte daher diese Thematik ein wenig kritisch beleuchten.
Manche behandeln SEO so, als sei es ein Allheilmittel, der Bringer für dein Geschäft, oder ein absolutes Muss. Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass immer mehrere Wege zum Ziel führen. Um mit SEO deine Seite nach vorne zu bringen, musst du (zumindest) anfangs immer investieren, und je mehr Konkurrenz es gibt, desto eher musst du am Ball bleiben und ständig deine Wettbewerber und Ebenfalls-Suchtreffer-Lander im Auge behalten.
Um erfolgreich bei Google zu sein, wirst du mit einer neuen Seite mehrere Monate brauchen, abhängig von der Begehrtheit deiner Keywords. Meiner Erfahrung nach gibt es bei beliebten Keywords immer Konkurrenz. Mit manchen Keywords schaffst du es nahezu nie auf Platz eins. Schließlich kann es für jedes beliebte Keywords ja nur 3 Treffer auf den 3 ersten Plätzen in der Suche geben. Es kann daher besser sein, für ganze Teilsätze (Longtail-Keywords) zu optimieren (z.B. statt „Zeichnen“ lieber „Löwe zeichnen lernen“).
Ob und wie viel SEO du letztendlich betreiben willst, musst du für dich entscheiden. Natürlich ist es unglaublich charmant, umsonst bei Google in der Suche zu erscheinen. Umsonst heißt in diesem Fall aber wie schon gesagt: durch das Investment von Zeit.
Werbung kann zu jeder Zeit Sinn machen, auch neben SEO
Gerade am Anfang kann es daher Sinn machen, Interessenten mit Werbung auf deine Seite zu holen. Du kannst mit SEA bei Google werben, viele schwören auch auf Facebook-Ads. „Nebenbei“ oder gezielt kannst du durch fortlaufende Keyword-Recherchen und immer mehr Content auf deiner Seite zu potentiell immer mehr Begriffen gefunden werden. So kombinierst du beides.
Wie viel Werbe-Budget du hast und investieren willst, ist dabei natürlich ein Kriterium. Basis-SEO ist denke ich leicht umzusetzen und für all deine (Unter)Seiten sinnvoll.
Einer der Hauptaspekte von Onpage-SEO ist, ich sage das hier noch einmal explizit, dass du gute und einzigartige Inhalte schreibst. Was du mitzuteilen hast, muss also für deine Besucher interessant sein und sie sollten lange auf deiner Seite bleiben.
Du solltest viele wertvolle, von dir selbst geschriebene (zumindest nicht kopierte) Inhalte liefern, und möglichst neue Aspekte deines Themas beleuchten. Das ist einfach das Beste, was du für deine Besucher und damit automatisch für SEO tun kannst. Vergiss nie, dass du eigentlich für Menschen und nicht für Suchmaschinen schreibst. Dann bringt dir auch die Werbung für deine Seite mehr, da Besucher einen guten Eindruck von dir bekommen können.
Damit anfänglich erste Besucher überhaupt zu dir finden, kannst du aber durchaus Werbung schalten, z.B. für 5€ am Tag. Das verschmerzt der Geldbeutel, und du kannst (mit einem Tracking-Tool) messen, wie lange deine Besucher bleiben und was sie sich gerne ansehen. Das kann dir für deine thematische Ausrichtung helfen und Hinweise geben.
Übrigens: ich kenne bislang noch niemanden, der professionell ein Online-Business betreibt, von dem er oder sie leben kann, und der keine Werbung schaltet! So kann dauerhafte Werbung ein guter Motor sein.
Sag Google Bescheid
Und noch ein Tipp: Melde deine Seite aktiv an Google.
Wenn du deine Seite erstellt hast, solltest du sie zwecks der besseren Auffindbarkeit in den Google Webmaster Tools (inzwischen auch Search Console genannt) anmelden. Dazu gehst du auf https://www.google.com/webmasters/tools/, wo du dich mit deinem Google Mail-Account (bzw. jedem Google-Account, den du hast) anmelden kannst.
Rechts oben mit dem Button „Property hinzufügen“ kommst du in einen Dialog, wo du deine Webseite angeben kannst. Du musst danach eine HTML-Datei herunterladen und auf deinen Webspace hochladen, um damit anzuzeigen, dass du der Inhaber dieser Webseite bist.
Wenn das geschehen ist, kennt Google deine Seite und nimmt sie in seinen „Index“ auf, d.h. du kannst ab da in der Google-Suche erscheinen. Gefunden wirst du auch, sobald du externe Links zu deiner Seite generierst – aber das direkte Anmelden ist zuverlässiger bzw. geht schneller.
Außerdem hast du jetzt die Möglichkeit, die Search Console zu verwenden, die dir Aufschluss darüber geben wird, zu welchen Keywords du auf welcher Position landest. Die Google Search Console solltest du also auf jeden Fall nutzen!
Jetzt bist du dran
Ich hoffe, ich konnte dir einen guten Einblick in die Thematik bieten und dir einen Überblick verschaffen. Der Artikel wurde doch etwas länger. SEO ist, so meine ich, im Grunde „nebenbei“ für dich nutzbar. Gute Inhalte und Verlinkung von anderen Seiten aus sind immer sinnvoll, ob nun für SEO oder direkten Traffic (=Besucherstrom) von anderen Seiten aus. Dennoch gehört zu einer Online-Marketing-Strategie sicher auch die gezielte Nutzung von Online-Werbung.
Ganz viel Erfolg wünsche ich dir beim Bekanntmachen deiner Seite und auch mit eventueller Werbung. Hast du Erfahrungen hierzu? Schreib mir gerne unten einen Kommentar.
Hast du noch keine Website/Blog mit WordPress? Dann lade ich dich zu meinem kostenlosen Kurs herzlich ein. Für künftig mehr Artikel melde dich gern in meinem Newsletter an.
Liebe Grüße,
deine Anja
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